Digitaler Impfnachweis

Corona-Impfnachweis-App steht kurz vor dem Start

Schon in wenigen Wochen sollen Corona-Geimpfte ihren Status per App belegen können. Das Bundesgesundheitsministerium plant, dass der digitale Impfnachweis voraussichtlich in Arztpraxen oder Impfzentren generiert wird. Und ob die Ärzte nachträglich Zertifikate ausstellen müssen, wird noch geprüft.

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:
Laut einem Sachstandsbericht des Bundesgesundheitsministeriums soll der digitale Impfnachweis in der zweiten Hälfte des 2. Quartals zur Verfügung stehen.

Laut einem Sachstandsbericht des Bundesgesundheitsministeriums soll der digitale Impfnachweis in der zweiten Hälfte des 2. Quartals zur Verfügung stehen.

© Stockwerk-Fotodesign/stock.adobe.com

Berlin. Wer gegen COVID-19 geimpft ist, hat voraussichtlich ab diesem Wochenende etwas mehr Bewegungsfreiheit. Ausweisen muss er sich dafür vorerst mit dem Impfaufkleber im gelben Impfpass. Eine digitale Hilfe soll den Nachweis einfacher gestalten. Die „Impfnachweis-App“ steht vor der Tür.

Der digitale Impfnachweis soll in der zweiten Hälfte des 2. Quartals zur Verfügung stehen. Das geht aus einem Sachstandsbericht des Bundesgesundheitsministeriums hervor, der der „Ärzte Zeitung“ vorliegt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bestätigte am Vormittag vor der Bundespressekonferenz, dass er ab der übernächsten Woche damit rechne.

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Der Ausweis solle „prospektiv insbesondere in der Arztpraxis oder in den Impfzentren“ generiert werden, heißt es in dem Bericht. Nach der Eingabe der Impfdaten werde ein Barcode erstellt, den die Geimpften direkt mit einer Impfnachweis-App abscannen können sollen.

Auch Papierausdrucke soll es weiter geben, die später gescannt werden können. Die Kassenärztlichen Vereinigungen seien von den Projektpartnern bereits eingebunden. Es würden „praktikable Lösungen zur Bereitstellung von digitalen Impfzertifikaten“ entwickelt.

Logistikprobleme zeichnen sich ab

Fragen stellen sich, wie bereits geimpfte Personen nachträglich an ihre Zertifikate kommen sollen. Die Befürchtung, die Arztpraxen und Impfzentren könnten vorübergehend zu Scan-Stellen degradiert werde, steht im Raum. Immerhin sind bereits knapp 7,5 Millionen Menschen vollständig geimpft und verfügen derzeit nur über einen analogen Impfnachweis auf Papier.

Eine Entscheidung hat die Regierung dazu noch nicht getroffen. Die „reine Lehre“ gebiete, die Praxen und Impfzentren in die Pflicht zu nehmen. Nur dort, wo die Impfung erfolgt sei, könne die digitale Bestätigung absolut fälschungssicher erbracht werden, sagte Jens Spahn dazu am Freitag.

Eine Variante sei, auch die Apotheker den digitalen Impfnachweis erstellen zu lassen. „Wir ringen noch damit“, sagte der Minister. Er persönlich traue den Apothekern zu, die analogen Dokumente zu prüfen. „Das klären wir in den nächsten zwei bis drei Wochen“, steckte Spahn einen Zeitrahmen ab.

In Brandenburg und Thüringen wird in einem Modellprojekt erprobt, ob mit der Software in den Impfzentren auch QR-Codes für die Impfnachweise erstellt werden und den bereits Geimpften zugestellt werden könnten.

Impfnachweis-App aus dem Store

Die Nachweis-App soll in die Corona Warn-App integriert werden. IBM als federführender Projektpartner für die Impfnachweis-App und die Projektpartner für die Corona Warn App (TSI und SAP) arbeiten ausweislich des Berichts an dieser Stelle eng zusammen.

Der digitale Impfausweis soll die Anforderungen der EU an die Interoperabilität erfüllen. Gleichzeitig werden offenbar auch Genesenen-Zertifikate vorbereitet. Die Nachweise sollen in den App-Stores von Google und Apple bereitgestellt werden. Eine Bereitstellung für den Store von Huawei werde noch geprüft.

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