Westfalen-Lippe

Die ersten Neuro-EVA ab Februar im Einsatz

Zusammen mit Berufsverbänden hat die Kammer Westfalen ein neurologisches Qualifikationsprogramm für MFA aufgelegt.

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KÖLN. In Westfalen-Lippe haben sich 14 Medizinische Fachangestellte spezielle Kompetenzen für die Arbeit in neurologischen Praxen erworben.

Sie haben im Dezember die Fortbildung zur Entlastenden Versorgungsassistentin/Schwerpunkt Neurologie und Psychiatrie (Neuro-EVA) abgeschlossen. Am 5. Februar wird ihnen offiziell das Zertifikat über die Spezialqualifikation überreicht.

Ein weiterer Kurs ist in Vorbereitung, berichtet Elisabeth Borg, Leiterin des Ressorts Fortbildung bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL). Die Akademie für ärztliche Fortbildung der ÄKWL erprobt als bundesweit erste die neue Qualifizierungsmaßnahme.

Sie ist in enger Abstimmung mit den Berufsverbänden der Nervenärzte, Neurologen und Psychiater entstanden. Ziel ist es, fachspezifische Defizite in der allgemeinem MFA-Ausbildung auszugleichen.

Das Angebot ist direkt auf die praktischen Anforderungen in den Praxen ausgerichtet, sagt Borg. "Die Qualifizierung erfolgt durch Ärzte, die ambulant tätig sind."

Großer Bedarf festgestellt

Die Erfahrungen mit den ersten Absolventinnen waren sehr gut. "Es handelt sich um sehr motivierte Frauen, die Verantwortung für die zukünftige Entwicklung in den Praxen übernehmen wollen", betont sie. Bislang zahlen entweder die Ärzte oder die MFA selbst die Fortbildung.

Nach Angaben von Borg verhandelt die Akademie zurzeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und der Barmer GEK über eine vertragliche Regelung zur Finanzierung des Qualitätsschubs in den Praxen. "Die Ärzte sollen für den Einsatz der Neuro-EVA eine Vergütung erhalten."

In den neurologischen, nervenärztlichen und psychiatrischen Praxen gibt es großen Bedarf an den speziell fortgebildeten Mitarbeiterinnen, weiß der Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Neurologen Dr. Uwe Meier.

Die Ärzte versorgen immer mehr Patienten, sie müssen auf den medizinischen Fortschritt und neue Therapieangebote reagieren. "Es ist mehr Fachwissen gefragt."

Auch erhöhten sich die organisatorischen Herausforderungen durch die zunehmende Bedeutung von Angeboten außerhalb der Regelversorgung, beispielsweise integrierte Versorgungsverträge.

"Man kann die Organisation in den Praxen optimieren, wenn man den Arzt bei seinen Tätigkeiten nicht nur entlasten, sondern auch ergänzen kann, sagt Meier. In der neuen Qualifizierungsmaßnahme sieht er zudem eine Möglichkeit, Mitarbeiterinnen an die Praxis zu binden." (iss)

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