Umfrage
Umfrage unter MFA und ZFA: Digitalisierung bedeutet oft eher Mehraufwand
Praxen nutzen digitale Tools wie Telefonassistenzsysteme und Online-Terminbuchung, verpflichtende Maßnahmen wie die eAU entlasten allerdings kaum, wie eine Umfrage unter MFA und ZFA zeigt.
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Den Einführungsprozess neuer digitaler Tools erleben 47 Prozent der Praxisteams als nicht so gut.
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München. Arzt- und Zahnarztpraxen seien grundsätzlich offen für Digitalisierungsmaßnahmen – das zeigt eine aktuelle Online-Umfrage des PKV Instituts unter Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten. Zugleich zeigten die Ergebnisse: Gerade die gesetzlich verpflichtenden Maßnahmen bedeuten für die Praxisteams im Moment eher Mehraufwand als Entlastung.
Bereits jede sechste Praxis (17 Prozent) nutze ein digitales Telefonassistenzsystem, ein Drittel setze auf Online-Terminbuchung (32 Prozent) fast die Hälfte (44 Prozent) nutze digitale Weiterbildungsangebote: Arzt- und Zahnarztpraxen wissen die Vorteile digitaler Tools offenbar zu schätzen, heißt es in der Mitteilung des PKV Instituts, das Fort- und Weiterbildungsangebote speziell für MFA und ZFA anbietet.
So nutzen auch mehr als 80 Prozent der Praxen die eAU, jedoch sagen 85 Prozent, dass das Praxisteam dadurch nicht entlastet werde und genauso gestresst sei, wie vor der Einführung. Bei den Patienten komme dagegen die eAU gut bis sehr gut an (68 Prozent), wie das Ergebnis zeigt.
„Neuerungen bedeuten zwar erstmal Mehraufwand und kosten Zeit“, sagt Iris Schluckebier, MFA und VERAH, Expertin für Qualitätsmanagement, Praxisberaterin und Teilnehmerbetreuerin beim PKV Institut. „Aber wenn Digitalisierungsmaßnahmen dauerhaft Zeit sparen, überzeugen sie selbst die größten Skeptiker im Team.“ Dazu gehöre eine gute Vorbereitung auch auf technischer Ebene, etwa der Abgleich mit der eigenen IT- und Prozess-Infrastruktur.
Nur bei 60 Prozent der befragten Praxen sind digitale Helfer überwiegend mit der Praxissoftware kompatibel und verbunden, bei 28 Prozent ist dies nur teilweise der Fall. Für Schluckebier ein Zeichen, dass Digitalisierungsmaßnahmen oftmals vorschnell eingeführt würden. Den Einführungsprozess neuer digitaler Tools erleben laut Umfrage 38 Prozent der Teams als „sehr gut“, 47 Prozent hingegen als „nicht so gut“, so das PKV-Institut. (mn)