Wucher?

EU-Kommission ermittelt erstmals wegen hoher Preise eines Pharmaunternehmens

Veröffentlicht:

BRÜSSEL. Wegen des Verdachts überhöhter Preise für fünf wichtige Krebsarzneien hat die EU-Kommission eine offizielle Untersuchung gegen den südafrikanischen Hersteller Aspen Pharma eingeleitet. Man habe Hinweise auf plötzliche Preiserhöhungen von zum Teil mehreren hundert Prozent, teilte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Montag mit. Um die Aufschläge durchzusetzen, soll Aspen in einigen EU-Ländern gedroht haben, die Mittel vom Markt zu nehmen. In bestimmten Fällen habe die Firma dies sogar getan. Es geht um die Wirkstoffe Chlorambucil, Melphalan, Mercaptopurin, Tioguanin und Busulfan, die zur Behandlung bestimmter Krebsarten wie Blutkrebs eingesetzt werden. Verschwänden die Mittel tatsächlich zeitweise vom Markt, hätten Ärzte weniger Behandlungsoptionen für die oft tödlichen Krankheiten.

Aspen hat seinen Hauptsitzt in Südafrika, ist aber auch in mehreren europäischen Ländern mit eigenen Gesellschaften vertreten, auch in Deutschland. Das Unternehmen habe die Wirkstoffe nach Patentablauf erworben, teilte die Kommission mit. Sie äußerte den Verdacht, dass eine marktbeherrschende Stellung missbraucht worden sein könnte.

Es ist das erste derartige EU-Kartellverfahren wegen möglicherweise zu hoher Pharma-Preise. Preisvorschriften und Erstattungsvorgaben für die Krankenversicherung regeln normalerweise die Mitgliedstaaten. Italien hatte bereits im September 2016 kartellrechtliche Sanktionen wegen in gleicher Sache verhängt. (dpa)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Finanzmärkte

apoBank blickt optimistisch auf das Anlagejahr 2026

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt