Bilanz 2021

Gilead: Remdesivir schiebt ein letztes Mal an

Gilead war der erste Anbieter, der ein Medikament für hospitalisierte COVID-Patienten herausbrachte. Doch das Ende dieser Erfolgsgeschichte ist absehbar.

Veröffentlicht:

Foster City. Bereits 2020 konnte das kalifornische Biotechunternehmen Gilead kräftig von seinem Virenhemmer Veklury® (Remdesivir) profitieren, der damals im Herbst als erste medikamentöse Option für hospitalisierte COVID-Patienten ausgeboten werden konnte. Im zweiten Pandemiejahr hat das ursprünglich gegen Ebola entwickelte Medikament noch einmal ganz entscheidend zum Gesamtumsatz beigetragen. Mit 5,6 Milliarden Dollar spielte es fast das Doppelte des Vorjahres ein (+98 Prozent) – und immerhin ein Fünftel der Konzernerlöse.

Tragende Säule des Geschäfts sind freilich nach wie vor HIV-Präparate, mit denen zuletzt 16,3 Milliarden Dollar (-4,0 Prozent) erwirtschaftet wurden. Virenhemmer gegen Hepatitis C – vor Jahren ein Mega-Seller, aufgrund des nachhaltigen Therapieerfolges aber keine dauerhafte Einnahmequelle – steuerten 2021 noch knapp 1,9 Milliarden Dollar (-9,0 Prozent) zu den Gesamteinnahmen der Kalifornier bei.

Insgesamt wurden 27,3 Milliarden Dollar umgesetzt und damit elf Prozent mehr als im Vorjahr. Drastisch geringere Aufwendungen für Zukäufe ließen den operativen Gewinn mit 9,9 Milliarden Dollar mehr als doppelt so hoch ausfallen wie 2020. Nach Steuern blieben davon 6,2 Milliarden in der Kasse.

Mit abermaligen Verkaufserfolgen seines COVID-Medikamentes Remdesivir rechnet das Gilead-Management nun jedoch nicht mehr. Die Prognose für 2022 nennt Produktumsätze zwischen 23,8 und 24,3 Milliarden Dollar, wovon voraussichtlich höchstens 2,0 Milliarden Dollar auf Veklury® entfallen werden. Man rechne damit, heißt es, dass die Hospitalisierungsrate unter Coronapatienten im Jahresverlauf kontinuierlich zurückgeht. Der Gewinn je Aktie soll zwischen 4,70 und 5,20 Dollar erreichen; voriges Jahr standen an dieser Stelle 4,93 Dollar. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Broker im Handelsraum der New Yorker Börse NYSE Stock Exchange Euronext. Dem Markt in den USA traut die apoBank eine bessere Performance zu als europäischen Aktienmärkten.

© Thomas Imo / photothek / picture alliance

Jahresausblick

Nach Rekordjahr: Luft für Aktien wird 2025 dünner

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

© Alnylam

Pionier der RNAi-Technologie

Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Alnylam Germany GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Medikamenten Rezept auf dem Schreibtisch einer Arzt Praxis

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Langfinger unterwegs

KV Sachsen warnt vor Rezeptdiebstählen in Arztpraxen

Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet