Kommentar – Entlassmanagement

Graswurzel-Digitalisierung

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Entlassmanagement, Medikationsplan, Patientenführung durch den Hausarzt: Niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser und Kassen können gemeinsam und mit Einverständnis der Patienten so einiges möglich machen. Das Projekt "elektronische Behandlungs-Information (eBI)" zum Beispiel, an dem die Knappschaft, die Barmer, und nun auch die AOK-Nordost arbeiten, macht für Ärzte den Weg eines Patienten durchs System heute schon sichtbar. Diagnosen, die mitbehandelnden Kollegen in der Facharztpraxis und in der Klinik, die Medikation – zahlreiche Informationen stehen auf Knopfdruck zur Verfügung. Auch auf der Graswurzel-Ebene, wo niedergelassene Einzelkämpfer, Arztnetze und Krankenhäuser aufeinander angewiesen sind, gibt es längst eingeübte Patientendaten-Austauschtechnologie. Real und anfassbar, nutzenbringend.

Seltsam eigentlich, dass das möglich ist. Vertragsärzte, Krankenhäuser und Kassen sitzen doch auf Funktionärsebene seit zwölf Jahren mit der Industrie zusammen und versuchen, der so genannten elektronischen Gesundheitskarte Leben einzuhauchen, damit sie irgendwann einmal bei eBI und Co. mitmischen kann. Im Prozess der Digitalisierung wird immer wieder deutlich, dass die Graswurzel stärker sein kann als der über ihr lastende Beton.

Lesen Sie dazu auch: Medikationsplan: Entlassmanagement krankt an Kommunikationsdefiziten

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Kommentare
Karlheinz Bayer 24.02.201711:23 Uhr

IT für die Funktionäre!

Sehr geehrter Herr Fricke,

in den letzten 35 Jahren Berufsleben habe ich eine "elektronische Behandlungsinformation" keinen einzigen Tag vermisst. Klar, problematisch war immer wieder, daß Patienten aus dem Krankenhaus entlassen wurden mit einer Medikation, die man dann zuhause wieder mühsam auf ein vernünfrtiges und nicht schädliches Maß reduzieren mußte.
Klar ist auch, daß manche Patienten mit einer ganzen Reihe von Medikationsplänen, von diesem Facharzt, von jenem Krankenhaus und womöglich sogar von der Sozialstation durchs Leben gehen.

Aber was soll daran ein elektronischer Medikationsplan ändern, zumal die Krankenhäuser nicht in ein solches System eingebunden sind?

Vielleicht wäre es am sinnvollsten, zuerst die Funktionäre und Politiker mit einer geeigneten Software zu versorgen, damit sie wenigstens untereinander wissen, worüber sie reden, wenn sie Wohlfühlprogramme für die Praktiker vom Stapel laufen lassen.

Ach ja, die Gesundheitskarte!

Das Leben, auch das elektronische, könnte so einfach sein, wenn man nicht immer wieder diesen Hemmschuh namens e-Card einbinden bräuchte. Wozu braucht es einer E-Card oder eines elektronischen Ärzteausweises, wenn man Datenpakete von Praxis nach Praxis verschiebt?

Es gibt Verschlüsselungen und es gibt sichere Intranet-Verbindungen, und das ganz ohne eine Technologie aus den 90ern des letzten Jahrhunderts.
Wir machen soviel IT in unseren Praxen, wie es sich die Funktionäre garnicht vorstellen können, und das haben Sie sehr schön ausgedrückt mit dem Satz von der längst eingeübten Patientendaten-Austausch-Technologie.

Dafür mein Dank!
Ihr
Karlheinz Bayer

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