Charité

Großbaustelle läuft nach Plan

Eine öffentliche Großbaustelle ohne Kostenexplosion? Im Fall der Charité in Berlin könnte es tatsächlich klappen.

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BERLIN.Die Charité liegt mit ihrer Großbaustelle am Campus Mitte im Zeit- und Kostenplan. Das teilte die Uniklinik am Dienstag in ihrem Infocenter Bau mit.

Die Gründungsarbeiten des Neubaus für Operationssäle und Intensivmedizin stünden kurz vor dem Abschluss. Sie verlaufen den Angaben zufolge problemlos. Damit ist eines der beiden großen Baurisiken fast abgehakt. Böse Überraschungen am Baugrund, etwa Bombenfunde, blieben aus.

Das Risiko, dass bei der Sanierung des markanten Hochhauses von Europas größter Uniklinik andere Probleme auftreten, besteht aber weiterhin. Der Bau ist schadstoffbelastet mit KMF-Fasern aus Glasmineralwolle und Asbest-Dichtungen. Die bisherigen Schadstoff-Funde bewegen sich aber noch im Rahmen der Erwartungen.

"Sicherheit werden wir Ende August haben", kündigte Charité-Bauleiter Christian Kilz an. Für den Fall der Fälle hat die Charité Rückstellungen in unbenannter Höhe gebildet.

Am Hochhaus haben der Rückbau der Fassade und die Entkernung von oben nach unten begonnen. Die drei mal sechs Meter großen Platten werden von zwei 125 Meter hohen Kränen im Ganzen nach unten transportiert - derzeit die höchsten Kräne in Berlin.

Für September ist die Grundsteinlegung des OP-Neubaus geplant. Die neue Hochhaus-Fassade aus Aluminium soll ab November von oben nach unten angebracht werden. Bezugsfertig soll der 202,5 Millionen Euro teure Bau Ende 2016 sein.

Bis dahin sind die Patienten am Charité-Standort Mitte in der aus Containern errichteten sogenannten Campusklinik untergebracht. Sie sei "erstaunlich gut angenommen worden", sagte der Ärztliche Direktor der Charité Professor Ulrich Frei. Die Op-Zahlen seien in diesem Jahr verglichen mit 2013 wieder gestiegen.

Zu den umfangreichen Modernisierungsarbeiten an der Charité gibt es nach Auffassung von Charité-Chef Professor Karl Max Einhäupl keine Alternative. "Wenn wir wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen wir diese Arbeiten jetzt durchführen", sagte er.

Auch am Campus Benjamin Franklin seien Baumaßnahmen in großem Umfang nötig. Der dortige Klinikbau stammt aus den 60er Jahren. Aufzüge und Stromversorgung sind 50 Jahre alt. (ami)

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