Sachsen

"Großstädter" stellen Mehrheit der Studenten

Dass Bewerber für das Medizinstudium nur selten vom Land kommen, hat Folgen für die spätere Versorgung, so die KV.

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DRESDEN. Der Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, Dr. Klaus Heckemann, nimmt ein Missverhältnis bei Bewerbern um Medizin-Studienplätze in Sachsen wahr.

"Ein übergroßer Anteil kommt aus den Großstädten", erklärte er, nachdem er selbst an einer Auswahlkommission teilnahm, die über Stipendien für sächsische Abiturienten entschied, die in Ungarn ein Studium aufnehmen werden.

Dieses Ungleichgewicht bei Studenten hätte Folgen für die medizinische Versorgung auf dem Land, die in Sachsen jetzt schon angespannt ist: Die Bewerber aus Leipzig, Dresden und Chemnitz würden in aller Regel einen Arztsitz in einer Großstadt anstreben, so Heckemann.

"Ärzte für Sachsen" gestartet

Er plädiert deshalb dafür, verstärkt auf dem Land um Ärztenachwuchs zu werben.

"Für viele Bewerber vom Land ist schon die Vorstellung eines Studiums in der Großstadt ein Graus", sagte er - und meinte, dass jene Studenten nach dem Abschluss gerne wieder in ihre Geburtsorte zurückgehen.

"Diese Studenten sind an den Universitäten unterrepräsentiert." Tatsächlich zielen Bemühungen gegen den Landarztmangel in Sachsen oft auf den "Export".

So startet das Netz "Ärzte für Sachsen" der Landesärztekammer Exkursionen für Medizinstudenten, zum Beispiel in den Landkreis Zwickau. Ihnen sollen dort "berufliche Potenziale" aufgezeigt werden.

Die 20 Sachsen, die im kommenden Semester ihr Studium in Ungarn aufnehmen, sind ausgewählt. Als Gegenleistung für das von der KV bezahlte Stipendium verpflichten sie sich, später in Sachsen fünf Jahre als Hausarzt tätig zu sein - in einer Region außerhalb der Großstädte. (tt)

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