Kommentar

Gute Idee - an der Umsetzung hapert's

Von Antonia von Alten Veröffentlicht:

Die Idee war gut: Wenn alle Kinder regelmäßig zu Pflicht-Vorsorgeuntersuchungen erscheinen, dann werden Fälle von Missbrauch und Verwahrlosung schon früh entdeckt. An der Umsetzung hapert es jedoch: Wann genau sollen Eltern an eine "U" erinnert werden?

Zur U4 beispielsweise sollen Babys im dritten bis vierten Lebensmonat den Pädiatern vorgestellt werden. Etwa zwei Wochen vor Ablauf des vierten Monats werden die säumigen Eltern daran erinnert. Bis sie einen Termin beim Kinderarzt haben, vergeht noch einmal Zeit - schnell ist dann die von den Krankenkassen gesetzte "Toleranzphase" von viereinhalb Monaten überschritten.

Viele Kassen weigern sich derzeit, Honorare für die verspätete Vorsorge zu zahlen. Die Pädiater und Hausärzte sind im Moment die Leidtragenden. Sie untersuchen die Kinder, ohne etwas dafür zu bekommen. Wenig hilfreich wäre es, den Eltern, die erst nach Aufforderung zur Vorsorge erscheinen, eine Rechnung zu schicken.

Schließlich ist es erklärtes Ziel, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Es kann jedoch auch nicht sein, dass die Kinderärzte für unbedachte Folgen eines Gesetzes aufkommen. Vielleicht wäre es eine Lösung, wenn Kommunen oder Länder die Kosten dafür übernehmen könnten.

Lesen Sie dazu auch: Zu spät zur Kindervorsorge? Krankenkassen zahlen nicht Zu spät untersucht - kein Honorar für die Ärzte

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Beschluss im G-BA

Potenzialerhebung für AKI wird ab 1. Juli neu geregelt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung