Freihandel mit Indien

Hemmschuh Pharma

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GÜTERSLOH. Die deutsche Wirtschaft würde nach einer aktuellen Studie von einem Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien kräftig profitieren. Deutschland könne in diesem Fall mit einem um jährlich 4,6 Milliarden Euro höherem Bruttoinlandsprodukt kalkulieren, berechnete das Ifo-Institut im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Das sei das höchste mögliche Plus innerhalb der EU nach Großbritannien mit 4,8 Milliarden Euro, das aufgrund seiner Kolonialgeschichte besondere Beziehungen mit Indien pflegt.

Bereits seit 2007 laufen die Verhandlungen zwischen Indien und der EU, liegen jedoch seit 2013 offiziell auf Eis. Die größten Hemmnisse aus deutscher Sicht liegen unter anderem im Pharmasektor. Hier hakt es besonders beim geistigen Eigentum. Indiens gigantische Generikaindustrie wird geschützt durch sehr strikte Gesetze. Trotz Patentschutzes können indische Gerichte etwa anordnen, dass ausländische Konzerne Zwangslizenzen an indische Generika-Hersteller vergeben müssen. Ein anderes Gesetz erschwert, dass der Patentschutz für ein Medikament verlängert wird, obwohl der Hersteller es in der Zwischenzeit verbessert hat.

2012 hat Indiens Patentamt einem Generikahersteller erstmals eine Zwangslizenz für eine noch patentgeschützte Arznei erteilt. Betroffen war Bayers Krebsmittel Sorafenib, das vom indischen Hersteller Natco Pharma nachgebaut werden darf – gegen sechs Prozent Umsatzbeteiligung. (dpa/maw)

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