KV Hessen

Honorar-Einigung in Sicht

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Noch ist der Honorarabschluss nicht in trockenen Tüchern, die KV Hessen ist aber optimistisch gestimmt. Mit Blick auf den drohenden Ärztemangel setzt sie auf neue Werbestrategien.

FRANKFURT. In Hessen stehen die Honorarverhandlungen für das Jahr 2014 kurz vor dem Abschluss. Auf einer Pressekonferenz der KV am Mittwoch betonten die Vorsitzenden, dass besonders in diesem Jahr sehr "vertrauensvolle Verhandlungen" mit den Kassen zu einem frühen Erfolg geführt hätten.

Nachdem in den vergangenen Jahren KV und Kassen sich regelmäßig vor dem Schiedsamt trafen und Honorarabschlüsse oftmals erst im dritten oder vierten Quartal verkündet werden konnten, soll es 2014 anders werden: KV-Chef Frank Dastych rechnet damit, dass der Vertrag "Ende Juni unterschriftsreif ist".

Noch keine genauen Zahlen

Genaue Zahlen über Honorarsteigerungen wollte der KV-Chef noch nicht nennen. Neben den Bundesvorgaben wird laut seiner Aussage die im vergangenen Jahr vereinbarte Punktwerterhöhung von 1,1 Prozent an die Vertragsärzte weitergegeben. Dazu soll es auch eine Punktwertsteigerung beim ambulanten Operieren und bei den Belegärzten geben.

Nach Informationen der "Ärzte Zeitung" gibt es derzeit noch Diskussionen darüber, wie die förderungswürdigen Leistungen definiert werden können.

"Nach den Schwierigkeiten im Jahr 2013 ist das ein gutes Zeichen für die Verlässlichkeit der KV Hessen ihren Mitgliedern gegenüber", sagte Dastych vor Journalisten in Frankfurt.

Nach seinen Aussagen konnten gemeinsame Versorgungsziele definiert werden, so dass neben der hausärztlichen auch die fachärztliche Grundversorgung gestärkt werden konnte. Auch einzelne Kassen bestätigten auf Anfrage der "Ärzte Zeitung" eine gute Gesprächsatmosphäre in diesem Jahr.

Semesterparty-Sponsoring als Werbestrategie

Sorgen bereitet der KV Hessen allerdings der drohende Ärztemangel im Land. Nach Angaben des KV-Vize Dr. Günter Haas gebe es bei den Hausärzten in den kommenden Jahren rund 200 Praxisinhaber, die in den Ruhestand gehen wollen. "Wir bekommen aber nur etwa 80 bis 100 junge Ärzte", erklärte Haas.

Daher wolle die KV auch ihre Image-Kampagne "Sei Arzt in Praxis, leb‘ Hessen" bei den Medizinstudenten fortsetzen.

Nachdem es im vergangenen Jahr Infostände und Talk-Runden an den drei Medizinfakultäten im Land gab, sollen nun mit "Sommer-Lounges", Eis-Verkäufen, Postkarten und Semesterparty-Sponsoring mehr Aufmerksamkeit für die KV geweckt werden.

"Wir gehen an die Unis und suchen den Kontakt zu den Medizinern, wenn sie relaxen und feiern", erklärte KV-Chef Dastysch. "Wir haben einen schönen Beruf, das müssen wir vorleben", sagte der Vorsitzende der Vertreterversammlung, Dr. Klaus-Wolfgang Richter.

Die Kampagne kostet die KV jährlich 65.000 Euro. (bee)

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