Weiterbildung Allgemeinmedizin

IGES-Gutachten: DEGAM hält Vorschläge zur Weiterbildung für „stimmig“

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin erkennt im Gegensatz zu anderen Akteuren in den IGES-Vorschlägen zur Weiterbildung keinen Dirigismus.

Veröffentlicht:
Professor Martin Scherer.

Die Situation lässt sich nur dann verbessern, wenn wir auf drei Ebenen ansetzen: im Studium, in der allgemeinmedizinischen Weiterbildung und auch in der hausärztlichen Praxis: DEGAM-Präsident Professor Martin Scherer.

© Daniel Reinhardt

Berlin. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) hat im Gegensatz zu vielen anderen ärztlichen Fachverbänden das Gutachten des IGES-Instituts zur Weiterbildung in der Allgemeinmedizin begrüßt.

Die Expertise im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes zieht dabei ein kritisches Fazit der bisherigen Praxis der Weiterbildungsförderung in Deutschland. Die Gutachter haben insbesondere die Weiterbildung in mehreren Nachbarstaaten untersucht und daraus mögliche Reformansätze für Deutschland abgeleitet. Denn anders als in Deutschland gelingt es in Ländern wie den Niederlanden oder Belgien deutlich besser, ausreichend Fachärzte für Allgemeinmedizin weiterzubilden. Man begrüße diese „klaren Worte im Gutachten, heißt es in einer DEGAM-Mitteilung vom Donnerstag.

Lesen sie auch

DEGAM: Vorschläge liegen bereits auf dem Tisch

Denn die Richtung der Vorschläge sei „stimmig“, heißt es. „Insbesondere stimmen wir zu, dass sich die Situation nur dann verbessern lässt, wenn wir auf drei Ebenen ansetzen: im Studium, in der allgemeinmedizinischen Weiterbildung und auch in der hausärztlichen Praxis“, teilt DEGAM-Präsident Professor Martin Scherer mit. Für alle diese Ebenen lägen bereits Vorschläge auf dem Tisch. „Es ist schlicht nicht mehr vermittelbar, wenn diese Konzepte jetzt nicht endlich umgesetzt werden“, so Scherer.

Der erste Schritt bestünde darin, endlich den Masterplan Medizinstudium 2020 umzusetzen, sagte Professor Ferdinand Gerlach, Vorstand der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM). Zweitens sollten die Kompetenzzentren Weiterbildung gestärkt werden. „Dort, wo wir Kompetenzzentren haben, steigen schon heute die Zahlen in der allgemeinärztlichen Weiterbildung“, so Gerlach. Vor diesem Hintergrund ist nach Ansicht von DEGAM und DESAM eine „aufgeheizte Debatte um etwaige planwirtschaftliche Elemente zur Steuerung der Weiterbildung“ nicht angesagt.

Die KBV oder der Hartmannbund hatten in den Vorschlägen von IGES den Versuch eines „staatlichen Dirigismus“ oder einer bedarfsorientierten politischen Planung gesehen. (fst)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vorbereitung aufs Medizinstudium

Uni Düsseldorf bietet Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr an

Exklusiv Physiotherapeuten & Co.

Warum Heilmittelerbringer auf die Vollakademisierung setzen

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Multiresistente gramnegative Erreger

Die Resistenzlage bei Antibiotika ist kritisch

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Shionogi GmbH, Berlin
In Deutschland leben derzeit etwa 96.700 Menschen mit einer HIV-Infektion.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Unternehmen im Fokus

Wie können wir die HIV-Epidemie beenden?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried b. München
Abb. 1: Eszopiclon verbesserte signi?kant beide polysomnographisch bestimmten primären Endpunkte: Schla?atenz (a) und Schlafe?zienz (b)bei älteren Patienten mit chronischer primärer Insomnie (jeweils p0,05)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziet nach [20]

Behandlungsbedürftige Schlafstörungen bei älteren Menschen

Schlafstörungen können typische Altersprozesse triggern und verstärken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: HENNIG Arzneimittel GmbH & Co. KG, Flörsheim
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Skizze eines alternativen Versorgungsmodells

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Interview zu den Empfehlungen

Allgemeinmediziner: „Die 24h-Blutdruckmessung ist nicht besonders praktikabel“

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung