Post-Pandemie-Selbsthilfe

Im Kollektiv Corona-Einzelschicksale aufarbeiten

Überlebende schwerer COVID-19-Verläufe finden sich immer öfter in Selbsthilfegruppen zusammen, um sich gegenseitig bei der Bewältigung des körperlichen und seelischen Leids zu unterstützen.

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Regensburg. Knapp ein Jahr nach den ersten Corona-Fällen in Deutschland gründen sich erste Selbsthilfegruppen von Post-COVID-Patienten. Vor allem gehe es darum, über das Erlebte zu sprechen, sich gegenseitig bei der Genesung zu unterstützen und fachliche Informationen zu sammeln, sagte Karl Baumann, der eine der ersten Gruppen bundesweit in Regensburg gegründet hat. Am Mittwoch wollte sich die Gruppe zum zweiten Mal treffen. Dabei soll gleich eine weitere entstehen: Das Interesse sei groß, 20 Betroffene seien dabei - zu viel für ein Online-Treffen.

„Es kommt eine Riesenwelle auf unser Gesundheitssystem zu“, ist Baumann überzeugt. Die Behandlungskosten seien noch gar nicht absehbar. Der 52-jährige Unternehmer aus Wenzenbach bei Regensburg, zuvor vollkommen gesund, war im März erkrankt. Er hing an der Herz-Lungen-Maschine, erlitt im Koma einen Schlaganfall und überlebte nur knapp. „Damals hat kaum einer daran geglaubt, dass ich wieder zurückkomme“, sagt er heute. „Es ist viel aufzuarbeiten.“ Wann und ob er wieder voll arbeiten könne, sei offen.

Bei Baumann waren mehrere Organe betroffen, neben der Lunge auch Herz, Nieren und Leber. „Es ist eine Systemerkrankung.“ Bis heute seien nicht alle seine Werte normal. Und es gehe auch um die Psyche. „Man muss das Trauma aufarbeiten. Das ist langwierig.“ Seine Frau leide trotz milden Verlaufs wie er an Erschöpfung, Konzentrations- und Wortfindungsschwierigkeiten. Wenn er sich mit ihr unterhalte, sei es manchmal „wie im Komödienstadel“, sagt er. (dpa)

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