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Immer mehr medizinische Apps

Apps sind in. Wer genau hinschaut, erkennt aber auch viel Überflüssiges - auch unter den Kurzprogrammen mit Gesundheitsbezug.

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HANNOVER. Rund 20.000 Apps im medizinischen Bereich - wie lässt sich da noch Qualität erkennen?

"Nur wenige dürften einer professionellen Bewertung standhalten", meint Urs Vito Albrecht vom P. L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover. "Viele davon sollten eher dem Bereich "Lifestyle” zugeordnet werden."

Zudem ermöglichen viele Apps mit dem Smartphone etwas, das man auch mit dem Bleistift machen könnte.

"Viele Nutzer hinterfragen nicht den Sinn und Zweck der Apps - wenn eine App grob passt und auf den ersten Blick attraktiv wirkt und etwa den Spieltrieb der Nutzer befriedigt, wird sie auch gekauft."

Neben Nachschlagewerken gehören Apps zur Messung und Beurteilung von Körperfunktionen wahrscheinlich zu den am häufigsten heruntergeladenen Anwendungen der Kategorie Medizin, sagt Albrecht, etwa "weil sie den eigenen Trainingsverlauf dokumentieren können ".

Oft mehr als reiner Service für Patienten

Die vielen Apps sind indes nicht nur als reiner Service für Patienten gedacht. Viele Anbieter verbinden medizinische Apps mit bestimmten Geschäftsmodellen und bieten sie zum Beispiel als kostenloses Beiwerk von Mess-Hardware an.

So nehmen die Apps etwa per Bluetooth oder über andere Schnittstellen Kontakt zu externer Hardware, z.B. einer Waage oder Blutdruckmanschette auf und erweitern damit die Möglichkeiten des Smartphones.

"Andere Apps, die an sich kostenfrei sind, sind an die Mitgliedschaft in einer Community gebunden", so Albrecht. Und für die "wird wiederum manchmal eine Mitgliedsgebühr fällig." (cben)

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