Praxissoftware

KVWL fordert kostenfreien Arznei-Plan

Mit einer Resolution ruft die KVWL die Kassenärztliche Bundesvereinigung zum Handeln auf. Pferdefüße sieht KV-Chef Dryden zudem im geplanten Arznei-Infosystem.

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KÖLN. Die KBV muss sicherstellen, dass die Softwarehäuser den Vertragsärzten den elektronischen Medikationsplan kostenfrei über die regelmäßigen Updates zur Verfügung stellen, fordert die Vertreterversammlung der KV Westfalen-Lippe (KVWL). "Es handelt sich um eine gesetzliche Vorschrift, die selbstverständlich umgehend entsprechend in die Praxisverwaltungssysteme eingepflegt werden muss", hatte der Allgemeinmediziner Dr. Carl Hans Biedendieck die einstimmig gefasste Resolution begründet. Bei den meisten Software-Herstellern sei das Zusatzmodul "Medikationsplan" derzeit kostenpflichtig.

In der Vertreterversammlung hatte KVWL-Chef Dr. Wolfgang-Axel Dryden zudem "Pferdefüße" bei der geplanten Einführung von Arzneimittelinformationssystemen kritisiert. Es sei für ihn ungeklärt, wie die Erstellung, Bereitstellung, Implementierung und Wartung des neuen Systems finanziert werden sollen. "Eine weitere finanzielle Belastung der Vertragsärzte analog zum Medikationsplan lehne ich jedenfalls vehement ab." Mit der Einführung des Arzneiinfosystems seien Störungen des Workflows in den Praxen verbunden. Sie müssten auf jeden Fall einer Bürokratiekostenmessung zugeführt werden. "Mehraufwände müssen dann auch angemessen vergütet werden." Dryden verwies auf eine Forderung der Kassen: Sie wollen bei der Verordnung von Innovationen, die der GBA als positiv bewertet hat, eine Kodierung bis in die Subindikation, in der der Nutzen festgestellt wurde. "Wenn ich unter diesem Aspekt die Reaktionen der Ärzteschaft zu den Allgemeinen Kodierrichtlinien reflektiere, halte ich es schon für eine mutige Entscheidung der Politik, dieses Reizthema in einem Wahlkampfjahr aufzuwerfen." 2017 gibt es Landtagswahlen im Saarland, in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen, im September ist Bundestagswahl.(iss)

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