Hessen

Kammer warnt vor impfenden Apothekern

Veröffentlicht:
Zum Impfen in die Apotheke? Das finden nicht alle gut, vor allem manche Ärzte nicht.

Zum Impfen in die Apotheke? Das finden nicht alle gut, vor allem manche Ärzte nicht.

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

FRANKFURT/MAIN. Die Landesärztekammer Hessen warnt vor impfenden Apothekern: Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Referentenentwurf für ein „Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken“ als Modellvorhaben angekündigte Öffnung der Apotheken für Grippeschutzimpfungen lehne man ab, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme der Kammer.

Spahns Gesetzentwurf würde „Patientinnen und Patienten nicht etwa besser versorgen, sondern geradezu gefährden“, ließ Landesärztekammerpräsident Dr. Edgar Pinkowski verlauten. Pinkowskis Argumente wurden seitens der Ärzteschaft schon wiederholt vorgebracht: Bei seltenen, allergischen Reaktionen auf die Impfung sei medizinische Soforthilfe vonnöten, die die Pharmazeuten nicht erbringen könnten.

Zudem gehörten zur Impfung auch Aufklärung, Anamnese sowie eine Abklärung möglicher akuter Erkrankungen. „Alles komplexe Aufgaben, die nicht mal eben schnell in einer Schulung erlernt werden können, sondern die medizinische Aus- und Weiterbildung voraussetzen“, so Pinkowski.

Darüber hinaus gibt der hessische Kammerpräsident zu bedenken, dass in der jüngsten Saison 2018/2019 nicht etwa überfüllte Arztpraxen mit langen Wartezeiten für die Patienten das Problem gewesen seien, sondern vielmehr regionale Lieferengpässe der Grippeimpfstoff-Anbieter. Knappe Marktversorgung, so Pinkowski weiter, lasse sich aber durch impfende Apotheker nicht verhindern. (cw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Nutzenbewertung

Eliglustat: Zusatznutzen nicht quantifizierbar

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung