BioNTech-Werk in Marburg

Kanzler Scholz will bei Forschungsförderung Gas geben

Bundeskanzler Scholz will bei der Forschungsförderung aufs Gaspedal treten: Schnellere Genehmigungsverfahren für Fabriken, für neue Medikamente und für Forschungsvorhaben und auch für die Nutzung von Forschungsdaten kündigte Scholz bei einem Besuch im BioNTech-Werk in Marburg an.

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, 2. v.r.) wird von den BioNTech-Gründern Ugur Sahin (2.v.l) und Özlem Türeci am Standort in Marburg durch die Produktion geführt. Scholz wollte sich am Donnerstag über den Bau der ersten unternehmenseigenen Plasmid-DNA-Produktion am Standort Marburg informieren.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, 2. v.r.) wird von den BioNTech-Gründern Ugur Sahin (2.v.l) und Özlem Türeci am Standort in Marburg durch die Produktion geführt. Scholz wollte sich am Donnerstag über den Bau der ersten unternehmenseigenen Plasmid-DNA-Produktion am Standort Marburg informieren.

© Sebastian Gollnow / dpa

Marburg. Mit seinem Corona-Impfstoff hat das Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech weltweit Erfolge gefeiert. Nun baut der Konzern seinen Standort im mittelhessischen Marburg aus. Dort soll Ende dieses Jahres die erste unternehmenseigene Herstellungsstätte für Plasmid-DNA im kommerziellen Maßstab starten. Bei einem Besuch des Werkes kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag an, den Forschungsstandort Deutschland weiter stärken zu wollen.

„Wir müssen schnellere Genehmigungsverfahren für Fabriken, für neue Medikamente, für Forschungsvorhaben und auch für die Nutzung von Forschungsdaten möglich machen“, sagte der SPD-Politiker. „Da wollen wir jetzt in ganz kurzer Zeit mit vielen sehr konkreten Gesetzesvorhaben dazu beitragen, dass die Medizinindustrie und Gesundheitswirtschaft Fortschritte macht.“

Plasmid-DNA-Produktion macht BioNTech flexibler

Zuvor hatte sich Scholz ein Bild von der neuen Plasmid-DNA-Produktion in Marburg gemacht. Plasmide sind kleine, ringförmige DNA-Moleküle und laut BioNTech ein zentrales Ausgangsmaterial für die Herstellung seiner mRNA-basierten Impfstoffe und Therapien. In der Vergangenheit musste der Impfstoffhersteller Plasmid-DNA extern einkaufen.

Mit der neuen rund 40 Millionen Euro teuren Herstellungsstätte werde BioNTech Plasmid-DNA eigenständig herstellen können und so flexibler und autonomer bei der Herstellung von Ausgangsmaterialien für seine Onkologie- und COVID-19-Impfstoffe werden, erklärte Biontech-Mitgründerin und Medizin-Vorstand Özlem Türeci.

Scholz: „Neues Deutschland-Tempo“ für Forschung

„Wir brauchen eine Forschungslandschaft, die wir gemeinsam mit den Ländern in Deutschland stabilisieren und weiterentwickeln müssen, damit Grundlagenforschung in Deutschland stattfinden kann, die dann die nächsten großen Erkenntnisse ermöglicht“, sagte Scholz. Das „neue Deutschland-Tempo“, das die Bundesregierung beim Bau von Pipelines und LNG-Terminals vorgelegt habe, solle auch dann gelten, wenn es um den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Deutschland gehe.

BioNTech hatte im Januar angekündigt, ein auf künstlich Intelligenz spezialisiertes britisches Start-up übernehmen zu wollen. Nur wenige Tage zuvor war bekannt geworden, dass die Mainzer in Cambridge ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zur Krebstherapie aufbauen wollen. Ziel sei es, bis 2030 bis zu 10.000 Patientinnen und Patienten mit personalisierten Krebsimmuntherapien zu behandeln – entweder im Rahmen klinischer Studien oder als zugelassene Behandlungen. (dpa)

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