Kreiskrankenhaus screent jeden Patienten auf MRSA

KÖLN (iss). Das Kreiskrankenhaus Mechernich in der Eifel verstärkt den Kampf gegen Krankenhausinfektionen. Seit dem 1. Januar 2012 wird jeder Patient, der in die Klinik kommt, auf MRSA gescreent.

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"Wir wollen in der Öffentlichkeit ein Signal setzen und zeigen, wie wichtig wir das Thema nehmen", sagt Geschäftsführer Manfred Herrmann der "Ärzte Zeitung".

Die Klinikleitung habe sich zu dem Schritt entschlossen, um angesichts der Ängste und der Unsicherheit in der Bevölkerung in die Offensive zu gehen. Das Krankenhaus habe testweise bereits eine Woche lang alle Patienten gescreent, berichtet Herrmann. "Das kam sowohl bei den Patienten als auch bei den Angehörigen sehr gut an."

Während dieser Woche habe die Quote der Personen, die mit MRSA-Keimen besiedelt waren, bei drei Prozent gelegen.

Abstich aus der Nase

Die Klinikmitarbeiter nehmen bei jedem Patienten bei der stationären Aufnahme einen Abstrich aus der Nase. "Wir überlegen, ob wir bei planbaren Eingriffen die Patienten auch vorab untersuchen", sagt er. Das würde den Zeitdruck aus dem Verfahren nehmen.

"Das Ganze ist mit ziemlich viel Aufwand verbunden, auch finanziell." Wegen der Bedeutung der Infektionsprävention sei der Klinik dieser Einsatz aber wert, so Herrmann.

Das Kreiskrankenhaus Mechernich, das rund 18.000 Patienten pro Jahr versorgt, beteiligt sich seit Längerem an dem grenzüberschreitenden Projekt "euPrevent MRSA" mit. Ziel der Initiative ist die Senkung der nosokomialen Infektionsraten.

Dazu beitragen sollen die Ursachenanalyse, die Aufklärung und die Verankerung evidenzbasierter Präventionsmaßnahmen.

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