Digitales Rettungswesen

Künstliche Intelligenz soll Lausitzern das Leben retten

Wie können die vielen Wege der Beteiligten im Rahmen der Notfallhilfe effizient abgestimmt und Ressourcen optimal genutzt werden? KI soll hier im Osten den Weg weisen.

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120.000 Anrufe gehen in der Lausitz jedes Jahr bei der Notrufnummer 112 ein – entsprechend viele Rettungsfahrzeuge müssen bereitstehen.

120.000 Anrufe gehen in der Lausitz jedes Jahr bei der Notrufnummer 112 ein – entsprechend viele Rettungsfahrzeuge müssen bereitstehen.

© VanHope / stock.adobe.com

Potsdam. Mit Künstlicher Intelligenz (KI/AI) sollen Rettungskräfte in der Brandenburgischen Lausitz künftig effizienter arbeiten können. Das ist das Ziel des Projektes „AI Rescue“, das von der Björn Steiger-Stiftung, dem Brandenburgischen Institut für Gesellschaft und Sicherheit, der TU Cottbus-Senftenberg und dem Potsdamer Hasso-Plattner-Institut gestartet wurde. Einsatz- und Rettungskräfte sollen mittels intelligenter Technologien künftig laut Björn Steiger-Stiftung mehr digitale Unterstützung für die notfallmedizinische Versorgung erhalten. Am Mittwoch entschied das Bundesverkehrsministeriums, das Lausitzer Projekt als eine von bundesweit nur drei Initiativen zum KI-Einsatz im Mobilitätsbereich finanziell mit knapp 100.000 Euro zu fördern. „Die Erforschung von Einsatzmöglichkeiten innovativer Technologien der Künstlichen Intelligenz wird hier und weit darüber hinaus Pionierarbeit für das Rettungswesen leisten“, sagte Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU).

Virtuelle Rettungskette

Zunächst soll im Rahmen des Projekts eine Machbarkeitsstudie „KI-gestützte Datenanalyse und Simulation des Rettungswesens“ entstehen. Im Rahmen des geplanten Lausitzer Zentrums für Künstliche Intelligenz (LZKI) simulieren Wissenschaftler der TU unter der Leitung von Professor Armin Fügenschuh eine Rettungskette von der Leitstelle über den Rettungswagen bis hin zum Notarzt. Im Fokus steht die Einbettung von Methoden der Künstlichen Intelligenz zur Vorhersage der Auswirkungen operativer, taktischer und strategischer Entscheidungen. „Pro Jahr gehen allein in der Rettungsleitstelle Lausitz rund 120.000 Notrufe bei der Rufnummer 112 und 120.000 weitere Anrufe ein“, sagt Fügenschuh. Bundesländer und Landkreise stünden unter enormem Druck. Rettungsfahrzeuge müssten bereitstehen und entsprechend ausgestattet sein, Notärzte und Krankenhausbetten zur Verfügung stehen. „Mit Hilfe unserer Software wird es möglich sein, die Rettungskette virtuell abzubilden und mögliche Einsatzszenarien zu testen“, so Fügenschuh. (lass)
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