Delir-Rate bei Älteren

Lernen vom St. Franziskus-Hospital

Wie sich die Delir-Rate bei älteren Patienten senken lässt, zeigt das St. Franziskus-Hospital in Münster. Es hat spezielle Behandlungsabläufe entwickelt. Über das Konzept berichten Ärzte in einer neuen Broschüre, die das NRW-Gesundheitsministerium anlässlich der Erfolge veröffentlicht hat.

Veröffentlicht:

KÖLN (iss). Bei der stationären Versorgung von älteren Patienten kann das Risiko des perioperativen Delirs deutlich gesenkt werden. Das zeigt das Beispiel des St. Franziskus-Hospitals in Münster.

Damit möglichst viele Krankenhäuser von den dortigen Erfahrungen profitieren können, hat das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium in Düsseldorf eine neue Broschüre zum Thema herausgebracht.

Die Klinik hat die Delir-Rate von über 50 Prozent auf knapp sieben Prozent gesenkt. "Dieses Beispiel guter Praxis für ein menschlicheres Gesundheitssystem wollen wir bekannter machen und damit zur Nachahmung anregen", sagt Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne).

Das St. Franziskus-Hospital hat spezielle interdisziplinäre Behandlungsabläufe für die perioperative Versorgung hochbetagter Patienten entwickelt.

Ein zentraler Bestandteil des Konzepts ist der Einsatz speziell geschulter Altenpflegerinnen, die die Patienten individuell betreuen. Zum Programm gehören auch ein Screening und eine spezielle Narkoseführung.

Broschüre gibt es kostenlos

In der Broschüre "Der alte Mensch im OP. Praktische Anregungen zur besseren Versorgung und Verhinderung eines perioperativen Altersdelirs" erläutern die für das Projekt verantwortlichen Ärzte das Konzept und stellen die verschiedenen Komponenten vor.

"Ziel soll es ausdrücklich nicht sein, die unkritische Übernahme unseres Konzepts auf ein anderes Krankenhaus zu propagieren, sondern es sollen sich gegebenenfalls Anregungen und Ideen für den eigenen Alltag finden lassen - vor dem Hintergrund der dort vorherrschenden Strukturen und Rahmenbedingungen."

Das betonen Oberärztin Dr. Simone Gurlit, Ärztliche Leiterin des Geriatrie-Teams, und Professor Michael Möllmann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin in Münster, im Vorwort der Broschüre.

Das Gesundheitsministerium stellt die Broschüre gemeinsam mit der Landeskrankenhausgesellschaft den Häusern kostenlos zur Verfügung.

Das Heft kann auch unter www.mgepa.nrw.de heruntergeladen werden.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Projekt von Charité und BMW

Neue Studie: Wie ein Auto einen Schlaganfall erkennen soll

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mitarbeiterführung und Teamentwicklung

MFA-Tag: Motivationsbooster fürs Praxisteam

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung