Anlage-Kolumne
Männergesundheit kann sich auch für Anleger lohnen
Das starke Geschlecht hat mitunter eine schwache Performance – in puncto Gesundheit. Auch davon können Anleger profitieren.
Veröffentlicht:Die Lebenserwartung von Männern in Deutschland steigt zwar stetig, doch Frauen leben im Schnitt fünf Jahre länger. Das liegt unter anderem an deren Lebensweise. Auch wenn es viele gesundheitsbewusste Männer gibt, können sie von Frauen viel lernen: Letztere ernähren sich tendenziell besser, haben ein gesünderes Gewicht, rauchen und trinken weniger und gehen häufiger zur Vorsorge. Junge und etablierte Gesundheits-Unternehmen haben daher die Männer als Zielgruppe für sich entdeckt.
Das wohl bekannteste „Männermedikament“, Viagra® des Pharmakonzerns Pfizer, war jahrelang ein Blockbuster mit Milliardenumsatz, ehe es durch Generika zusätzliche Konkurrenz erhielt. Doch es gibt noch andere Krankheiten, von denen Männer deutlich häufiger betroffen sind. Über zwei Drittel der Männer wiegen laut RKI zu viel. Daher kommen auch Herzinfarkte bei ihnen doppelt so häufig vor wie bei Frauen. Herz- und Lungenprobleme sind ohnehin die häufigsten Todesursachen bei Männern.
Zudem erkranken weltweit 20 Prozent mehr Männer an Krebs. Vor allem Malignome in der Lunge, Dickdarm/Enddarm und der Niere treten signifikant häufiger bei Männern auf. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass über 30 Prozent aller weltweiten Krebsfälle durch ungesunde Gewohnheiten entstehen. Hinzu kommen Erkrankungen an der Prostata, Harninkontinenz oder Haarausfall, die nur oder häufiger bei Männern vorkommen.
Da viele typische Männerkrankheiten in höherem Alter auftreten, steigt mit zunehmender Lebenserwartung fast zwangsläufig die Zahl potenzieller Patienten. Damit ist dieses Segment auch wirtschaftlich ein wichtiger Markt. Während die Medizin den Geschlechterunterschied beachten muss, gilt für Investoren, die Anbieter-Unterschiede rund um die Männergesundheit genau zu prüfen. Dann können sie nachhaltig profitieren.
Dr. Hanno Kühn ist Chief Investment Officer der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank).