Einheitliche Entscheidung gefordert
Medizinstudierende wollen Klarheit bei M2-Prüfung
Stuttgart/München. Medizinstudierende im Hartmannbund (HB) dringen auf eine bundeseinheitliche Entscheidung im Hinblick auf das große schriftliche Staatsexamen, die M2-Prüfung. Sie forderten die Landesprüfungsämter in Bayern und Baden-Württemberg auf, sich in der Frage des Staatsexamens im Oktober klar zu positionieren.
Die Frühjahrstermine für die Prüfung waren bedingt durch die Pandemie kurzfristig abgesagt worden. Zwar liefen die Anmeldungen für den Herbsttermin bislang normal, doch ein klares Bekenntnis der Prüfungsämter gebe es bis heute nicht, beklagen die Studierenden im HB.
Der Vorsitzende des Studierendenausschusses, Christian Wolfram, sagte, die Studierenden seien verunsichert: „Sie wissen nicht, ob sie tatsächlich am 6. Oktober mit dem 2. Staatsexamen beginnen können oder ob sie sich im Moment, genau wie die Kommilitonen im Frühjahr, vergeblich auf die Prüfung vorbereiten.“ Dies bezeichnete Wolfram als „unfair“.
30 Prozent haben Prüfung verschoben
Nach einer HB-Umfrage haben im Frühjahr über 30 Prozent der Betroffenen die Prüfung verschoben, anstatt alternativ vorzeitig in das PJ zu starten. Die Prüfungsverschiebung in den beiden Ländern war bereits im April auf Kritik bei Medizinstudierenden gestoßen.
Als Folge der Ungleichbehandlung werde die in der Approbationsordnung festgeschriebene Mobilität im PJ eingeschränkt, da Startzeit und Dauer der Tertiale durch die verschiedene Ausgestaltung in den Bundesländern dann nicht mehr übereinstimmen.
Ende März hatte das Bundesgesundheitsministerium mit einer kurzfristig vorgelegten „Verordnung zur Abweichung von der Approbationsordnung für Ärzte bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ eine Verschiebung der M2-Prüfung empfohlen. Das Vorziehen des PJ aber bedeutet, dass nach diesem Jahr die M2-Prüfung und die praktische M3-Prüfung zusammenfallen – dies entspricht dann dem aus früheren Zeiten bekannten „Hammerexamen“. (fst)