Mercks Stützpfeiler ist das Pharmageschäft

DARMSTADT (cw). Ohne das Pharmageschäft hätte der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA 2008 wohl weniger gut weggesteckt - vor allem das von der Wirtschaftskrise geprägte 4. Quartal. (wir berichteten) Um 20 Prozent brach der Betriebsgewinn der Sparte Flüssigkristalle ein. Dem stand ein operatives Plus von 66 Prozent mit verschreibungspflichtigen Originalen gegenüber.

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Bei einem Konzernumsatz von 7,6 Millliarden Euro (plus sieben Prozent) konnte das börsennotierte Familienunternehmen schließlich sein Betriebsergebnis noch um 16 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro verbessern. Das konsumnahe Geschäft mit Flüssigkristallen, das in der Vergangenheit mit stolzen Renditen glänzte, leidet derzeit besonders stark unter der Krise. Sollte hier nicht bald Besserung eintreten, so Konzernchef Karl-Ludwig Kley, schließe man auch Kurzarbeit an den Standorten Darmstadt und Gernsheim nicht aus.

Dagegen seien die Aussichten für Pharma ungetrübt, so Kley bei der Vorlage der Jahresbilanz 2008 vergangene Woche in Darmstadt. Kley: "Die Pharma-Welt ist in Ordnung. Ich rechne für 2009 nicht mit Einschlägen." Die Pipelineprojekte - derzeit werden 30 Wirkstoffe klinisch getestet - lägen sämtlich im Plan. Für das orale MS-Mittel Cladribin werde der Zulassungsantrag bei der EMEA im Sommer eingereicht. Die FDA hat dem in der Onkologie bereits eingesetzten Wirkstoff für die Indikation MS den Fast-Track-Status zuerkannt.

2008 konnte Merck mit verschreibungspflichtigen Originalen knapp fünf Milliarden Euro erlösen (plus zwölf Prozent). Mit OTC-Produkten wurden 442 Millionen Euro umgesetzt (plus 5,2 Prozent). Der Betriebsgewinn verbesserte sich hier um drei Prozent auf 61 Millionen Euro.

Ausschlaggebend für das erfreuliche Abschneiden von Pharma waren neben dem guten Geschäftsverlauf auch geringere Kosten für die Integration des Biotechnikunternehmens Serono. Für Forschung und Entwicklung in der Pharma-Sparte gab Merck 2008 mit rund einer Milliarde Euro 22 Prozent mehr aus. Die fünf umsatzstärksten Medikamente konnten 2008 erneut zulegen. Unter anderem stiegen die Verkäufe des MS-Mittels Rebif® (Interferon beta-1a) um neun Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Mit dem Krebsmittel Erbitux® (Cetuximab) wurden 565 Millionen Euro erlöst ( plus 20 Prozent).

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