Niederlassung

Mut zur eigenen Praxis zahlt sich aus

Wer sich heute für die Niederlassung entscheidet, muss die Zukunft nicht fürchten., denn eine Praxis lohnt sich. Was es dennoch zu beachten gilt, erfuhren Studierende beim "Tag der Chancen" in Magdeburg.

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MAGDEBURG. Mehr als 90 Prozent aller niedergelassenen Ärzte würden immer wieder in die Selbstständigkeit gehen. Verlässliche Umfragen belegen das immer wieder. Dennoch sei die Angst vor finanziellen Risiken groß.

"Das ist zwar verständlich, aber unberechtigt", versicherte Ingo König, Filialleiter der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) beim Tag der Chancen in der Landeshauptstadt Magdeburg. Die Bank war zusammen mit den regionalen Körperschaften der Ärzte und Zahnärzte (Kammern und K(Z)V) Veranstalter.

(Fast) kein Thema: Insolvenz

Die Insolvenzrate von Vertragsärzten in Deutschland liege bei gerade mal 0,04 Prozent. 2016 waren lediglich 47 Praxen in ganz Deutschland betroffen. Die letzte Insolvenz in Sachsen-Anhalt liege zwölf Jahre zurück. "Und die Gründe für Insolvenzen liegen noch dazu meist im privaten Bereich", weiß König aus Erfahrung.

Er ermutigte Ärzte und Zahnärzte: "In eigener Praxis zu arbeiten ist nicht nur schön, sondern auch lohnenswert." Dennoch sind Entscheidung und erste Schritte oft alles andere als leicht.

Gründer-App unterstützt

Die apoBank biete Niederlassungswilligen deshalb nicht nur individuelle Videoberatungen an. Eine Gründer-App verschaffe darüber hinaus Klarheit über die zu erwartende finanzielle Situation bei Kauf oder Übernahme einer Praxis. Interessierte können hier sämtliche Ausgaben eingeben, von Investitionen, Kredit, Betriebsmitteln über Miete, Personal- oder Laborkosten bis zu privaten Ausgaben einschließlich Vorsorgeaufwendungen und natürlich auch die zu erwartenden Praxis-Einnahmen.

300.000 Euro GKV-Umsatz

Wie das genau funktioniert, demonstrierte der Filialchef anhand einer Musterpraxis vor und kam zu dem Schluss: "Summa summarum sind Hausärzte mit einem Umsatz von rund 290.000 Euro im ersten Jahr auf der ganz sicheren Seite. Und das zu erreichen ist in Sachsen-Anhalt gar kein Problem."

Durchschnittlich lägen die Umsätze hier pro Hausarzt bei knapp 300.000 Euro, Vergütungen aus der Behandlung von Privatpatienten oder Selbstzahlern (IGeL) oder Leistungen aus Selektivverträgen seien dabei noch gar nicht eingerechnet.

Ein weiteres Plus für Hausärzte: In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Umsätze laut König überdurchschnittlich entwickelt. Die Steigerungen lägen deutlich über der Teuerungsrate. Ärzte müssen sich also nicht vor einer eigenen Praxis fürchten. (zie)

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