MHH

Neue Ambulanz erfolgreich gestartet

Die allgemeinmedizinische Ambulanz der Medizinischen Hochschule Hannover ist gut angelaufen. Institutsdirektor Schneider hofft, durch das Angebot die Allgemeinmedizin in Zukunft auch für Medizinstudierende attraktiv zu machen.

Christian BenekerVon Christian Beneker Veröffentlicht:

HANNOVER. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat eine allgemeinmedizinische Ambulanz eingerichtet. Darin bietet das Institut für Allgemeinmedizin seit wenigen Wochen Sprechstunden mit drei Schwerpunkten an: Allgemeinmedizin, Palliativmedizin und Geriatrie.

"Wir verstehen uns als Partner der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Sinne einer punktuellen Ergänzung der hausärztlichen Primärversorgung und der ambulanten spezialärztlichen Angebote der MHH", sagt Professor Nils Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin. "Unser Anliegen ist es, zu einer optimalen Versorgung der Patienten beizutragen und die Zusammenarbeit an den Schnittstellen zwischen stationären und ambulanten Bereichen zu verbessern."

Einen Anker werfen

Die Einrichtung ist eine Hochschulambulanz nach § 117 SGB V (Krankenhausstrukturgesetz). Die Kosten für die ambulante Behandlung übernehmen direkt die Krankenkassen.

Nach Angaben Schneiders werden täglich 15 bis 20 Patienten versorgt. Zum Leistungsspektrum gehört unter anderem die Unterstützung beim Umgang mit einer chronischen Erkrankung, etwa nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, psychosomatische Beratung bei Stress und die Beratung beim Wunsch nach einer Zweitmeinung. Vor allem Palliativpatienten und alte, multimorbide Patienten sollen hier behandelt und beraten werden, wie es hieß.

Schneider will mit der Ambulanz die Allgemeinmedizin stärker im Studium verankern. Bereits seit zwei Jahren arbeiten zwei Allgemeinmediziner in der Notaufnahme der MHH. Die Ambulanz sei nun der zweite Schritt, hieß es. Daneben will er die allgemeinmedizinische Perspektive mehr in die einzelnen Fächer einbringen. "Die Allgemeinmedizin soll klinischer werden", so Schneider.

Hausarzt nicht ersetzen

Das Engagement scheint Erfolg zu haben. "In diesem Jahr haben wir mit 22 Studierenden, die im Praktischen Jahr Allgemeinmedizin wählen, doppelt so viele wie noch vor vier Jahren", sagt Schneider.

Dr. Matthias Berndt, Vorsitzender des Hausärzteverbandes, begrüßt die neue Ambulanz. "Wir sehen hier keine Konkurrenz zu den umliegenden Praxen", erklärte Berndt im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Die Ambulanz werde zudem nur auf Überweisung aus den Hausarztpraxen tätig. "Die Ambulanz kann die Hausärzte nicht ersetzen."

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Kommentare
Petra Pöhler 15.03.201606:24 Uhr

Phantastische Traumwelt?

Mein Tag hat mit herzhaftem Lachen begonnen, vielen Dank!
15-20 Patienten pro Tag? Gestern, ein typischer Montagmorgen, in einer Landarztpraxis in Mecklenburg-Vorpommern: 163 Patientenkontakte bis 13.30 Uhr! Wieviel Personal? 1 Ärztin, 2 MFAs und eine Azubine...

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