KV begründet ihren Schritt mit Personalnot

Notfallpraxen in Hamburg schränken Öffnungszeiten ein

Ist die Hausarztpraxis geschlossen und das Leiden für einen Gang in die Notaufnahme der Kliniken nicht groß genug, dann helfen in Hamburg Notfallpraxen. Einige kürzen nun jedoch die Öffnungszeiten.

Veröffentlicht:

Hamburg. Patienten müssen sich in den Notfallpraxen der KV Hamburg auf kürzere Öffnungs- und längere Wartezeiten einstellen. Von den sieben Praxen – zwei davon spezialisiert auf Kinder – hätten bereits drei zum 1. Oktober ihr Angebot eingeschränkt, sagte ein KV-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Betroffen seien die Notfallpraxen Altona Stresemannstraße, am Wilhelmstift Rahlstedt und am Altonaer Kinderkrankenhaus.

Ob es weitere Kürzungen oder sogar Schließungen geben wird, hänge von dem von der Bundesregierung geplanten neuen Notfallgesetz ab, das aller Voraussicht nach Vorgaben für die Einrichtung von sogenannten Integrierten Notfallzentren machen werde. Zuvor hatte das „Hamburger Abendblatt“ berichtet.

Einschränkungen wegen Personalnot

Die KV Hamburg begründete die Einschränkungen im kinderärztlichen Notdienst mit der Personalnot. Zum einen gebe es ohnehin nur relativ wenige Kinderärzte. Zum anderen seien diese in ihren eigenen Praxen stark eingebunden und empfänden zusätzliche Notdienste bis tief in die Nacht zunehmend als Belastung, sagte der Sprecher mit Hinweis auf das teilweise schon hohe Alter vieler Kinderärztinnen und Kinderärzte. Dem werde in den Notfallpraxen am Wilhelmstift und am Altonaer Kinderkrankenhaus nun Rechnung getragen.

Lesen sie auch

Der Sprecher sagte, die neuen Öffnungszeiten bis 22.00 Uhr seien aber immer noch länger, als im Entwurf des Notfallgesetzes vorgesehen – und auch das neue Angebot an 365 Tagen im Jahr sei noch immer umfangreicher als in vielen anderen Bundesländern. Die Kürzungen bei der Notfallpraxis Altona wiederum habe vor allem den Grund, dass die Patientenzahlen in den Stunden vor Mitternacht stark rückläufig seien.

Fast 144.000 Patientinnen und Patienten in einem Jahr

Die meistfrequentierte Notfallpraxis in Hamburg war den Angaben zufolge zwischen Mai 2023 und April 2024 jene im Kinderkrankenhaus Wilhelmstift. Dort seien fast 27.000 Patientinnen und Patienten behandelt worden. Alle sieben KV-Notfallpraxen zusammen wurden in dieser Zeit von beinahe 144.000 Patientinnen und Patienten frequentiert. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Entlassmanagement

Wenn die Klinik Faxe in die Praxis schickt

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an