Hüfte und Knie

Op-Zahlen im Sinkflug

Bis zu minus 20 Prozent: In deutschen Kliniken werden weniger Gelenke eingesetzt.

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BERLIN. Die Diskussion über den "Operationsweltmeister-Deutschland" hat die Patienten verunsichert.

In den Jahren 2012 und 2013 zeichne sich ein Rückgang bei Hüft- und Knieendoprothetik um zehn bis 20 Prozent ab, sagte Professor Klaus-Peter Günther von der Dresdner Universitätsklinik am Mittwoch in Berlin.

Dies sei keine gute Nachricht, sagte Günther beim Sommergipfel des BVMed. Der Anstieg der Operationszahlen in der Endoprothetik habe bereits seit Jahren stagniert.

In anderen Industrieländern stiegen die Werte dagegen an. Dies könne auf eine Unterversorgung in Deutschland hindeuten.

Im April hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) Deutschland bei mehreren endoprothetischen Eingriffen auf die Plätze eins bis drei der 34 Mitgliedsstaaten gesetzt. Betrachtet hatte die Organisation die Jahre 2001 bis 2010.

Montgomery: Mehr Geld in Versorgungsforschung

Der prognostizierte Rückgang der Operationszahlen bedeutet nicht, dass damit alle vermuteten Qualitätsprobleme in der Chirurgie behoben sind.

"Die vielen Wechseloperationen machen uns Sorgen", sagte Günther. Es gebe ein Qualitätsproblem bei Revisionen.

Auch die Qualität der Indikationen im Vorfeld von Operationen an der Wirbelsäule steht in der Kritik. Dies bestätigte der Präsident der Bundesärztekammer, Professor Frank Ulrich Montgomery aus seiner Berufspraxis als Radiologe.

Die Versorgungsforschung in Deutschland müsse ausgebaut und mit mehr Geld ausgestattet werden, forderte der BÄK-Präsident.

Derzeit entsteht ein Gutachten, das die Mengenentwicklung bei Operationen genau beleuchten soll. (af)

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