Versicherung

PKV legt neuen Generationenvertrag für die Pflege vor

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Gute Pflege im Alter – wie hier in einem Pflegeheim in Freiburg? Für viele ist das wegen der steigenden Eigenanteile kaum mehr finanzierbar. (Archivbild)

Gute Pflege im Alter – wie hier in einem Pflegeheim in Freiburg? Für viele ist das wegen der steigenden Eigenanteile kaum mehr finanzierbar. (Archivbild)

© Patrick Seeger / dpa

Köln. Die privaten Krankenversicherer (PKV) haben ein Konzept für „eine solidarische und generationengerechte Finanzierung der Pflegeversicherung“ vorgelegt. Ziel des „Neuen Generationenvertrags für die Pflege“ ist eine Stabilisierung des Beitragssatzes in der sozialen Pflegeversicherung.

Die PKV macht sich schon länger für Änderungen am System der Pflegeversicherung stark. Sie fordert Maßnahmen, um die Versorgungssicherheit und Finanzierbarkeit der Pflege zu gewährleisten. Die umlagefinanzierte soziale Pflegeversicherung muss durch private kapitalgedeckte Elemente ergänzt werden, so die PKV.

Steuerzuschüsse lehnt die PKV ab

Die Privatversicherer warnen davor, dass der Beitragssatz in der sozialen Pflegeversicherung aufgrund der demografischen Entwicklung stark steigen wird: Ohne Gegensteuern werde sich der Beitragssatz – zurzeit 3,05 Prozent des Bruttoeinkommens und 3,4 Prozent bei Kinderlosen – in den kommenden zwei Jahrzehnten verdoppeln. „Das schadet dem Arbeitsmarkt und belastet die jüngeren Generationen“, heißt es. Steigende Steuerzuschüsse lehnt die PKV ab.

Ihr Konzept sieht vor, dass bei Menschen ab 85 Jahren die Leistungen aus der Pflegeversicherung regelmäßig dynamisiert werden. Das würde dafür sorgen, dass die Eigenanteile für die Pflegeleistungen nicht mehr so stark steigen wie bisher.

Für die heute 61- bis 84-Jährigen soll die Dynamisierung schrittweise reduziert werden. Für diejenigen, die im Jahr 1960 oder später geboren wurden, gibt es nach dem Konzept keinerlei Leistungserweiterungen, ihr Anspruch wird auf dem aktuellen Niveau festgeschrieben. Gegen die Belastung durch die steigenden Eigenanteile müssten sie privat vorsorgen.

Maßnahmen sollen Beitragssatz stabil halten

„Mit Pflegezusatzversicherungen lässt sich die ‚Pflegelücke‘ zwischen den gesetzlichen Teilkaskoleistungen und den realen Kosten heute schon zu bezahlbaren Preisen vollständig schließen“, betont die PKV.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen ausreichen, um die Leistungsansprüche gegenüber der sozialen Pflegeversicherung sukzessive zu vermindern und den Beitragssatz stabil zu halten. „Damit würde der neue Generationenvertrag einen wesentlichen Beitrag zur Begrenzung der Sozialabgabenquote auf 40 Prozent leisten und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschland sichern.“

Um den Menschen die private Vorsorge schmackhafter zu machen, hält die PKV eine gezielte Förderung für sinnvoll. Die dafür vorgeschlagenen Instrumente:

eine Förderung betrieblicher Pflegeversicherungen durch Steuer- und Sozialabgabenfreiheit,

ein Steuerabzug für Beiträge zu Pflegezusatzpolicen mit angemessenem Leistungsumfang,

Zuschüsse für Personen, die keine oder wenig Steuern zahlen und nicht von einer Steuerbegünstigung profitieren würden,

eine günstige Police mit Einmalbeitrag für Personen, die sonst wegen ihres hohen Alters einen sehr hohen Beitrag zahlen müssten. (iss)

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