Krankenhauspflegeentlastungsgesetz

PVS-Verband warnt vor „Testballon zur Bürgerversicherung“

Auch neben der sektorengleichen Vergütung für tagesstationäre Behandlungen solle erlaubt sein, Wahlleistungen abzurechnen, fordert der PVS-Verband.

Veröffentlicht:
Mehr Auswahl für Privatversicherte? Bis jetzt ist das im Rahmen der geplanten neuen Tagesbehandlungen in Kliniken offenbar nicht vorgesehen.

Mehr Auswahl für Privatversicherte? Bis jetzt ist das im Rahmen der geplanten neuen Tagesbehandlungen in Kliniken offenbar nicht vorgesehen.

© Alliance / stock.adobe.com

Berlin. Der Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen fordert eine „rechtliche Klarstellung“, dass auch im Kontext der mit dem Krankenhauspflegeentlastungsgesetz neu einzuführenden tagesstationären Behandlungen (§115e-f SGB V neu) „wahlärztliche Leistungen erbracht und abgerechnet werden können“. So der Verband am Freitag in einer Stellungnahme.

Auf den letzten Metern des parlamentarischen Verfahrens wurde am Montag (28.11.) mit einem weiteren Änderungsantrag noch eine Regelung in das Gesetzgebungspaket eingebracht, wonach die Vergütung der tagsstationären Behandlungen „für alle Patientinnen und Patienten unabhängig von deren Versicherungsstatus einheitlich mit der speziellen sektorengleichen Vergütung nach § 155f SGB V vergütet werden“, wie es wörtlich im Begründungsteil heißt, der der Ärzte Zeitung vorliegt.

„Husarenstück“

„Hier wird mir nichts, dir nichts auf den letzten Drücker eine Regelung eingefügt, die – zu Ende gedacht – nichts anderes ist, als eine Nivellierung des dualen Krankenversicherungssystems“, kritisiert Stefan Tilgner, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des PVS Verbands.

Lesen sie auch

Das Problem liege darin, dass die neuen Paragrafen 115e und 115f SGB V zur tagesstationären Behandlung und deren Vergütung nicht zugleich in den Paragrafen 17 des Krankenhausentgeltgesetzes mit aufgenommen wurde, der es Kliniken erlaubt, Wahlleistungen gesondert zu berechnen.

Lesen sie auch

Tilgner: „Wir erwarten, dass die Bundesregierung kurzfristig nachjustiert und für Rechtssicherheit sorgt. Der Koalitionsvertrag verbietet, das Verhältnis von PKV und GKV anzutasten. Mit diesem Husarenstück der Gesetzgebung macht man jedoch genau das und startet einen Testballon zur Bürgerversicherung.“

SpiFa: „Vertrauen beschädigt“

Gleichen Tenors meldete sich zum selben Änderungsantrag am Freitag auch der Fachärzteverband SpiFa zu Wort. „Die Bürgerversicherung grüßt durch die Hintertür und die Koalitionäre schauen zu“, heißt es in der Mitteilung. Damit werde „abermals das Vertrauen der Ärztinnen und Ärzte in die Gesundheitspolitik beschädigt.“ (cw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus