E-Akte

Patienten wünschen Zugang

Jeder zweite Patient würde den Arzt wechseln, wenn er dann Zugriff auf seine Patientenakte hätte.

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NEU-ISENBURG. Um Zugang zu ihrer elektronischen Patientenakte zu erhalten, würden 43 Prozent der Patienten in Deutschland ihren Arzt wechseln. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Unternehmensberatung Accenture unter mehr als 9000 Patienten weltweit - mehr als 1000 davon aus Deutschland.

Im vergangenen Jahr hat eine Accenture-Umfrage unter Ärzten ergeben, dass 88 Prozent der 500 befragten deutschen Ärzte hingegen der Meinung sind, Patienten sollten nicht den vollen Zugriff auf ihre digitale Patientenakte haben.

"Immer häufiger übernehmen Patienten Verantwortung für die eigene Gesundheit, jeder zweite Patient hinterlegt schon seine Gesundheitsinformationen wie Krankengeschichte oder sportliche Leistungen digital", erläutert Dr. Sebastian Krolop, Arzt und Geschäftsführer für Management Consulting im Gesundheitsbereich bei Accenture.

"Die Patienten wünschen sich aber auch den digitalen Austausch mit ihren behandelnden Ärzten und erwarten bei der medizinischen Versorgung mehr Einblick und Mitsprache durch eine elektronische Patientenakte."

Obwohl sich zwei Drittel der befragten Ärzte durch eine digitale Patientenakte eine Verbesserung von Diagnostik und Therapie bei gleichzeitiger Minimierung von Behandlungsfehlern versprechen, sind nur zwölf Prozent der Ärzte der Meinung, dass ihre Patienten den vollen Zugriff auf ihre digitale Akte haben sollten.

Dahingegen ist die Mehrheit der befragten deutschen Patienten (70 Prozent) überzeugt, sie sollten ebendiesen Zugriff haben.

"Unsere Studie zeigt, dass der Wunsch nach einer Digitalisierung des Gesundheitswesens schon längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Ärzte, welche dieser Nachfrage nicht gerecht werden, laufen Gefahr, dass ihre Patienten mit den Füßen abstimmen werden", mahnt Krolop. (maw)

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