Branchenbilanz

Pharma ist der Turbo der Chemie

2018 war für die Chemieindustrie nochmal ein gutes Jahr. Der Ausblick fällt verhalten aus.

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FRANKFURT/MAIN. Trotz dunkler Wolken am Horizont der deutschen Chemieindustrie – Brexit, US-Handelspolitik – war 2018 ein gutes Jahr für die chemisch-pharmazeutischen Unternehmen. Laut der vorläufigen Branchenbilanz, die der Verband der Chemischen Industrie (VCI) zu Wochenbeginn veröffentlichte, lief es aber doch etwas schlechter als gedacht: Nach dem 3. Quartal hatte der Verband noch ein Produktionswachstum für das Gesamtjahr von 3,5 Prozent in Aussicht gestellt – am Ende wurden es nur 2,5 Prozent. Was auf die nachlassende Konjunktur aber auch den außergewöhnlich niedrigen Wasserstand im Rhein zurückgeführt wird, der die Anlieferung von Vorprodukten ebenso erschwert habe wie den Abtransport von Fertigware.

Lokomotive der Chemieproduktion war 2018 einmal mehr das Segment Pharma (Wirkstoffe und Fertigarzneimittel), in dem die Produktionsmenge um 11,5 Prozent höher ausfiel als 2017. Ohne Pharma wäre die Chemieproduktion den Zahlen zufolge um 1,5 Prozent zurückgegangen.

Einnahmenseitig überstieg der Gesamtumsatz der in Deutschland tätigen Pharma- und Chemiefirmen mit 204 Milliarden Euro (+4,5 Prozent) „erstmals die 200-Millionen-Euro-Schwelle“. Dazu dürften nicht zuletzt die höheren Energiepreise beigetragen haben, die an die Kunden weitergegeben wurden; laut VCI nahmen die Erzeugerpreise 2018 um 2,0 Prozent zu. Im- und Export erreichten gleichfalls neue Bestmarken: Für 191,7 Milliarden Euro wurden Chemikalien und Pharmazeutika ausgeführt, die Einfuhrwerte summierten sich auf 133,6 Milliarden Euro.

2019 werde nurmehr „ein bescheidenes Wachstum im Chemiegeschäft“ möglich sein, prognostiziert VCI-Präsident Hans Van Bylen. Vorausgesetzt, größere Rückschläge bleiben aus, könne die Produktion um 1,5 Prozent zulegen, heißt es. Chemieprodukte würden sich um 1,0 Prozent verteuern, der Branchenumsatz um 2,5 Prozent steigen. (cw)

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