Arzneimittelpolitik

Pharmagroßhandel fordert Anspruch auf Belieferung

Berlin soll in Brüssel Druck machen: Weil das EU-Parlament dem Pharmagroßhandel kein Recht auf Belieferung durch die Industrie einräumen will, möge darauf nun der Ministerrat insistieren.

Veröffentlicht:

Berlin. Der Pharmagroßhandelsverband PHAGRO appelliert an die Bundesregierung, sich in Brüssel für einen Belieferungsanspruch der Branche gegenüber Arzneimittelherstellern stark zu machen.

In einer Mitteilung am Donnerstag erklärt Verbandsvorsitzender Marcus Freitag, ohne ein solches Bezugsrecht seien vollversorgende Grossisten nicht in der Lage, ihre gesetzliche Verpflichtung zu erfüllen, Apotheken kontinuierlich und bedarfsgerecht zu bedienen.

Anlass der Forderung ist das Votum des Europäischen Parlaments im Trilog-Verfahren zur Novellierung des EU-Arzneimittelrechts („Pharmapaket“). Danach hätten die Parlamentarier zuletzt gegen eine „Public Service Obligation“ pharmazeutischer Unternehmer zugunsten der Grossisten entschieden.

Stattdessen, heißt es weiter, lasse die Position des EU-Parlaments „Umgehungsmöglichkeiten und die Nichtbelieferung ausdrücklich zu, etwa durch die ausschließliche Belieferung nicht-vollversorgender Großhändler oder das Direktgeschäft an Apotheken“.

Der Pharmahandel, in Brüssel durch den europäischen Dachverband GIRP vertreten, hofft allerdings weiterhin darauf, dass im Rahmen des Trilogs schlussendlich über Nachdruck im Ministerrat doch noch ein Belieferungsanspruch Eingang in das Pharmapaket finden könnte.

Wobei, wie PHAGRO-Vorsitzender Freitag betont, damit keineswegs ein exklusiver Warenstrom vorgezeichnet wäre: „Das Recht der vollversorgenden Pharmagroßhändler auf Belieferung anzuerkennen, hieße ausdrücklich nicht, das Direktgeschäft oder andere Vertriebsmodelle zu beeinträchtigen oder zu verbieten, sondern es geht um einen fairen und am Sicherstellungsauftrag orientierten Marktzugang.“ (cw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag