Rekordausgaben für Rotkreuz-Einsätze

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GENF (dpa). Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) hat 2008 für Hilfseinsätze so viel Geld ausgegeben wie nie zuvor. Dies habe mit der sich verschlechternden humanitären Lage in vielen Ländern zu tun, heißt es im Jahresbericht 2009, der am Mittwoch in Genf veröffentlicht wurde. Krieg, Naturkatastrophen und der Anstieg der Nahrungsmittelpreise hätten die Lage von Millionen Opfern bewaffneter Konflikte wie in Afghanistan oder Somalia verschärft, wird IKRK-Präsident Jakob Kellenberger zitiert. Insgesamt wandte das IKRK im vergangenen Jahr 1,1 Milliarden Franken (726 Millionen Euro) auf, etwa 100 Millionen Franken mehr als 2007.

Mit 47 Prozent ging der Löwenanteil der Ausgaben, die vor Ort ausgegeben wurden, von insgesamt 990 Millionen Franken an Afrika, 20 Prozent der Mittel flossen in den Nahen und Mittleren Osten. Die meisten Mittel gingen in den Sudan, nach Somalia, in den Irak, nach Afghanistan sowie nach Israel und die besetzten Gebiete. Die Ausgaben seien auch deshalb angestiegen, weil das IKRK mehr Menschen erreichen konnte, sagte Kellenberger - zum Beispiel im Irak, in der Sahel-Zone, in Somalia und in Georgien.

Im vergangenen Jahr verteilte das IKRK über 121 000 Tonnen Nahrungsmittel - mehr als doppelt so viel wie 2007. Die Zahl der Nahrungsmittelempfänger stieg von 2,52 Millionen im Jahr 2007 auf 2,79 Millionen im Berichtsjahr. 72 Prozent dieser Menschen waren intern Vertriebene. Die Wasserversorgungs-, Sanitär- und Bauprogramme des IKRK kamen laut Bericht mehr als 15 Millionen Menschen zugute. In den Gesundheitseinrichtungen wurden fast 3,5 Millionen Patienten behandelt. In 83 Ländern besuchte das IKRK zudem knapp eine halbe Million Häftlinge. Die Organisation beschäftigt am Hauptsitz Genf über 800, weltweit fast 12 000 Mitarbeiter.

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