Pharmabranche

Roche gibt weitere Gelder für deutsche Standorte frei

Mit neun Prozent Zuwachs eroberte Roche Pharma 2014 bundesweit erstmals die Marktführerschaft unter den Anbietern verschreibungspflichtiger Originale.

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FRANKFURT/MAIN. Der kürzlich begonnenen Pharma-Dialog der Bundesregierung und die Rückführung des Herstellerrabatts für nichts-festbetragsgeregelte Arzneimittel von 16 auf sieben Prozent sind nach Ansicht von Dr. Hagen Pfundner, Vorstand der deutschen Roche Pharma AG, positive Signale an die Industrie, die der Investitionsbereitschaft im Inland zugute kommen.

Auch Roche wird weiter Geld für seine hiesigen Standorte ausgeben. Seit 2010 hat der Konzern hierzulande rund 1,8 Milliarden Euro für Sachanlagen ausgegeben.

Bis 2018 sollen weitere 820 Millionen Euro an den deutschen Fertigungs-Standorten Mannheim und Penzberg verbaut werden. Diese Gelder seien konzernintern bereits genehmigt, heißt es.

Pfundner stellte am Donnerstag in Frankfurt die Jahresergebnisse der hiesigen Roche-Landesgesellschaften vor. Neben den verbesserten politischen Rahmenbedingungen macht auch der im Verhältnis zur Konzernwährung Schweizer Franken günstigere Euro in Deutschland anfallende Kosten für Roche attraktiv.

Pharmaproduktion wird erweitert

Zu den wichtigsten Neubauprojekten der nächsten Jahre gehören eine Erweiterung der Pharmaproduktion in Penzberg für mehr als 300 Millionen Euro sowie ein neuer Abfüllbetrieb für flüssige und feste Formen in Mannheim, der voraussichtlich 170 Millionen Euro kosten wird.

2015 erwartet Roche im deutschen Markt ein Umsatzwachstum in mittlerer einstelliger Größenordnung. Vergangenes Jahr konnten insbesondere die Pharmageschäfte von der Senkung des Herstellerrabatts sowie guter Nachfrage nach neuen Produkten profitieren.

Die Arzneimittelverkäufe legten um über neun Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu. Erstmals ist Roche damit bundesweit nicht nur im Klinikgeschäft und in der Onkologie die Nummer Eins, sondern auch Marktführer unter den Anbietern verschreibungspflichtiger Originale.

 Einschließlich Diagnostika und konzerninterner Lieferungen erlöste Roche Deutschland 2014 mit 5,6 Milliarden Euro rund acht Prozent mehr.

International hatte Roche wie bereits berichtet unter dem starken Franken zu leiden. Restrukturierungskosten und Wertminderungen zehrten zusätzlich am Gewinn. Der Konzernumsatz verbesserte sich um ein Prozent auf knapp 47,5 Milliarden Franken.

Aktionären winkt Dividendenerhöhung

Zu konstanten Wechselkursen hätte das Erlösplus fünf Prozent betragen. Nach Steuern blieben mit 9,5 Milliarden Franken 16 Prozent weniger in der Konzernkasse als im Vorjahr.

Den Aktionären winkt eine Dividendenerhöhung - die 28. in Folge - um drei Prozent auf acht Euro pro Roche-Anteil.

Für dieses Jahr kündigte Deutschland-Chef Pfundner drei europäische Zulassungsgesuche und damit voraussichtlich auch drei Neueinführungen beziehungsweise Indikationserweiterungen an:

Das Dossier für den MEK-Inhibitor Cobimetinib, der in Kombination mit Vemurafenib (Zelboraf®) zur Melanombehandlung bei BRAF-V600-Mutation gedacht ist, wurde bereits eingereicht.

Avastin® (Bevacizumab) soll die Marktfreigabe auch gegen Gebärmutterhalskrebs erhalten

und das Brustkrebsmittel Perjeta® (Pertuzumab) grünes Licht zur neoadjuvanten Therapie. (cw)

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