Rekordjahr

Roche legt zweistellig zu

Kontinuität bei Roche: Seit Jahren fährt das forschende Pharma- und Diagnostikaunternehmen Renditen am oberen Limit der Branche ein. - 2013 war für die Schweizer ein Rekordjahr.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:
Avastin-Produktion bei Roche in Basel.

Avastin-Produktion bei Roche in Basel.

© Roche

BASEL. Roche präsentiert sich in Bestform: 2013 konnte der schweizer Antikörper-Spezialist die Nettoverschuldung um fast vier Milliarden Franken (3,3 Milliarden Euro) drücken und trotzdem nach Steuern noch zweistellig zulegen.

6,7 Milliarden Franken schuldete Roche Ende Dezember den Banken - hauptsächlich wegen der Komplettübernahme des US-Biotechunternehmens Genentech 2009. Zu der starken Performance im abgelaufenen Geschäftsjahr hätte vor allem die Nachfrage nach Krebsmedikamenten in den USA sowie in Schwellenländern beigetragen, heißt es.

Geringere Restrukturierungskosten taten ein Übriges. Aus 46,8 Milliarden Franken Umsatz (+3,0 Prozent) resultierten 11,4 Milliarden Franken Konzernüberschuss (+18 Prozent). Zu konstanten Wechselkursen hätte der Zuwachs sogar 22 Prozent betragen.

Die Aktionäre sollen zum 27. Mal in Folge eine höhere Dividende erhalten. Der Vorschlag lautet plus sechs Prozent. Das wären 7,80 Franken je Aktie und 7,35 Franken für den Genussschein.

Acht Blockbuster hat Roche mittlerweile im Portfolio, einen mehr als 2012. Neuling in der Riege der Mega-Seller ist das Antirheumatikum Actemra®/RoActemra® (Tocilizumab), mit dem etwas mehr als eine Milliarde Franken erwirtschaftet wurden (+30 Prozent).

Schnelle Innovationen

Doch auch die etablierten Blockbuster konnten ordentliche Zuwächse verbuchen. So etwa das größte Konzernprodukt MabThera®/Rituxan® (Rituximab ) um sechs Prozent auf annähernd sieben Milliarden Franken oder Avastin® (Bevacizumab) um 13 Prozent auf 6,3 Milliarden Franken.

Federn lassen musste unter den Top-Produkten nur Pegasys® (Peg-Interferon), dessen Verkäufe um 19 Prozent auf 1,3 Milliarden Franken einbrachen. Zur Erklärung heißt es, besonders in den USA und Europa würden die Ärzte jetzt die Markteinführung interferonfreier MS-Therapien abwarten.

Ebenfalls bemerkenswert ist die schnelle Marktdurchdringung jüngster Innovationen. Beispielsweise konnte Perjeta® (Pertuzumab) im vorigen Jahr bereits 326 Millionen Franken erlösen. Das Mittel zur neoadjuvanten und Erstlinienbehandlung von HER2-positivem Brustkrebs wurde erst im Sommer 2012 in den USA und im März 2013 in Europa zugelassen.

Das noch jüngeren Datums in den Markt gebrachte Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Kadcyla® setzte bereits 234 Millionen Franken um. Die Kombination Trastuzumab plus Chemotherapeutikum wurde im Februar vorigen Jahres von der US-Behörde FDA und im November von der EU-Kommission freigegeben.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kasuistik einer kutanen Infektion

Legionellen-Attacke aus dem Rosengarten

Gastbeitrag

Die Demokratie ist in Gefahr: Empört Euch, Kollegen!

Lesetipps
Ein kämpferischer Hausärztechef Dr. Markus Beier bei der KBV-Vertreterversammlung.

© Rolf Schulten

KBV-Vertreterversammlung

Markus Beier: „Die Krankenkassen fahren einen Angriff auf uns“