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Roche übernimmt Entwickler des MASH-Kandidaten Pegozafermin

Es kann nicht schaden, mehrere Eisen im Feuer zu haben. In diesem Sinne stellt Roche sein potenzielles Geschäft mit Präparaten rund um Adipositas und Gewichtskontrolle zusehends besser auf.

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Basel. Roche füllt sein Kandidaten-Portfolio gegen nicht-alkoholische Fettleber (MASH) weiter auf: Die am Mittwoch bekanntgegebene Akquisition des in San Francisco ansässigen US-Unternehmens 89bio ist bereits der dritte Zukauf, den sich der Schweizer Pharmariese binnen nicht einmal zweier Jahre im Anwendungskontext Adipositas leistet. Laut Unternehmensmitteilung wird Roche den 89bio-Aktionären „umgehend ein Übernahmeangebot für alle ausstehenden Stammaktien zu 14,50 US-Dollar pro Aktie in bar unterbreiten“. Zunächst belaufe sich damit die Transaktion auf 2,4 Milliarden US-Dollar. Einschließlich künftiger Meilensteinzahlungen können daraus bis zu 3,5 Milliarden Dollar werden.

Wichtigstes Asset des kalifornischen Arzneimittelentwicklers ist das FGF21-Analogon Pegozafermin, das sich nach Herstellerangaben derzeit in drei Phase-III-Studien befindet: gegen Fettleber bei Patienten mit mittelschwerer und schwerer Fibrose (Stadien F2 und F3) sowie bei Patienten mit Leberzirrhose (Stadium F4). Laut Roche-Mitteilung hat der Wirkstoff „das Potenzial, eine bahnbrechende Behandlungsoption für MASH, eine der häufigsten Begleiterkrankungen von Adipositas, zu werden“.

Analysten taxieren den Markt für MASH-Medikamente mittelfristig auf einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag. Etliche forschende Pharmaunternehmen arbeiten an Kandidaten gegen Steatohepatitis; weltweit erstes zugelassenes Produkt ist Resmetirom (Rezdiffra®) von Madrigal Pharmaceuticals, das in den USA bereits seit über einem Jahr erhältlich ist und kürzlich auch von der EU-Kommission europaweit freigegeben wurde.

Roche war erst Ende 2023 mit der Übernahme des privaten US-Unternehmen Carmot (für rund 3,0 Milliarden Dollar) in die Entwicklung eigener Inkretinmimetika gegen Adipositas eingestiegen. Im März dieses Jahres folgten dann die exklusiven Vertriebsrechte an dem lang wirkenden Amylin-Analogon Petrelintid, die dem dänischen Hersteller Zealand einschließlich weiterer, entwicklungsabhängiger Zahlungen bis zu 5,3 Milliarden Dollar einbringen kann; Petrelintid wird als Alternative zu GLP-1-Agonisten aktuell in der klinischen Phase II gegen Adipositas sowie Übergewicht bei Typ2-Diabetikern getestet. (cw)

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