Rückfallquote von Alkoholikern soll halbiert werden

Veröffentlicht:

LIPPSTADT (akr). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will mit einem neuen ambulanten Therapieangebot in den Kliniken Lippstadt und Warstein die Rückfallquote von alkoholabhängigen Patienten halbieren. Die Patienten können an therapeutischen Maßnahmen teilnehmen und gleichzeitig in ihrem gewohnten Umfeld bleiben.

"Lediglich 2,5 Prozent der Alkoholabhängigen nutzen die Möglichkeit eines stationären Entzugs in einer psychiatrischen Klinik", sagt Dr. Rüdiger Holzbach, Chefarzt der Abteilung Suchtmedizin der Kliniken des LWL. In Nordrhein-Westfalen sind die Kommunalverbände LWL und Landschaftsverband Rheinland unter anderem Träger psychiatrischer Krankenhäuser. Nach Holzbachs Angaben liegt die Rückfallquote von Alkoholabhängigen nach einem stationären Entzug bei 80 Prozent. Schließe sich an den Entzug eine therapeutische Behandlung an, könne die Quote auf 40 Prozent reduziert werden.

Der ambulante Alkoholentzug in den LWL-Kliniken dauert ein bis zwei Wochen. In dieser Zeit wird die Verfassung der Patienten an jedem Vormittag in der Klinik überwacht. Bei Bedarf bekommen die Patienten Medikamente. Sie können darüber hinaus Angebote wahrnehmen wie Gespräche mit Psychologen, Gruppensitzungen und Akupunktur.

Im Anschluss an den Entzug können die Patienten an einer ambulanten Therapie teilnehmen oder sich in eine Selbsthilfegruppe vermitteln lassen.Nach Angaben des LWL ist der ambulante Entzug geeignet für Personen in guter körperlicher Verfassung, die täglich nicht mehr als 0,5 Liter Spirituosen, 1,4 Liter Wein oder vier Liter Bier zu sich nehmen.

Mehr zum Thema

Heimbeatmung

Helios Klinik Leisnig erweitert ihr intensivmedizinisches Angebot

Geschäftsjahr 2023

Asklepios steigert Umsatz und Gewinn

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen