Unternehmen

Sanofi akquiriert Biogen-Spin-off

Für fast 12 Milliarden Dollar baut Sanofi sein Orphan-Drug-Geschäft weiter aus.

Veröffentlicht:

PARIS/WALTHAM, MA. Die erste große Pharma-Übernahme dieses Jahres meldet Sanofi: 11,6 Milliarden Dollar will der Konzern für die US-Company Bioverativ zahlen. Das Unternehmen ist ein Spin-off, mit dem Biogen Anfang vorigen Jahres seine Aktivitäten gegen Hämophilie und andere seltene Blutkrankheiten an die Börse gebracht hat. Wie Sanofi zu Wochenbeginn mitteilte, soll ein Angebot zur Übernahme sämtlicher ausstehender Bioverativ-Aktien im Laufe des kommenden Monats erfolgen. Mit 105 Dollar Stückpreis liege die Offerte 64 Prozent über dem Schlusskurs vom 19. Januar.

Die Akquisition stärke Sanofis Position als Orphan-Drug-Anbieter, heißt es. 2016 erwirtschaftete Bioverativ den Angaben zufolge 847 Millionen Dollar durch Produktverkäufe sowie weitere 41 Millionen Dollar durch Lizenzgebühren. Die Geschäftszahlen 2017 werden am 13. Februar veröffentlicht. In den ersten neun Monaten 2017 verbesserten sich die Erlöse um fast 30 Prozent auf rund 781 Millionen Dollar, während der Gewinn nach Steuern um 1,7 Prozent auf 214,3 Millionen Dollar zunahm.

Bioverativ lebt derzeit von zwei Bluterpräparaten: einem rekombinanten Faktor-VIII-Fusionsprotein (Eloctate® gegen Hämophilie A) sowie einem rekombinanten Faktor-IX (Alprolix® gegen B-Hämophilie). In der Pipeline – von der frühen Phase der Wirkstofffindung bis zur klinischen Phase III – befinden sich derzeit acht Projekte, darunter weitere Kandidaten gegen Hämophilie, aber auch gegen Sichelzellenanämie oder die Kälteagglutinin-Krankheit. Selbst vermarktet Bioverativ seine Produkte vor allem in den USA, Kanada, Japan und Australien. Für die Europäische Union gebe es Vertriebspartner. Alprolix® etwa wird in Deutschland von Swedish Orphan Biovitrum angeboten.

Laut Sanofi soll die Übernahme bereits in diesem Jahr positiv zum Konzerngewinn pro Aktie beitragen. Finanziert werde die Transaktion aus Barmitteln sowie durch neue Schulden. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Stichtage rücken näher

Warum es sich für Praxen lohnt, vor dem 1. Oktober in die ePA einzusteigen

Virtuelle Arztkontakte

Doc in the Box: Der Proof of Concept muss noch erbracht werden

„ÄrzteTag“-Podcast

Müssen die Praxen Angst vor Sanktionen wegen der ePA haben, Herr Naumann?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Stichtage rücken näher

Warum es sich für Praxen lohnt, vor dem 1. Oktober in die ePA einzusteigen

Kasuistik

Irrwege einer Patientin mit Gelenkschmerzen und Hämoptysen

„ÄrzteTag“-Podcast

Müssen die Praxen Angst vor Sanktionen wegen der ePA haben, Herr Naumann?

Lesetipps
Eine Ärztin führt in der Klinik eine Ultraschalluntersuchung der inneren Organe eines Kindes durch.

© H_Ko - stock.adobe.com

Zwei seltene Ursachen

Diagnose vaginaler Blutungen bei Kindern: Ein Leitfaden für die Praxis