Pharma

Sanofi will US-Spezialisten für Autoimmunkrankheiten kaufen

Der französische Pharma-Konzern Sanofi verstärkt seine Aktivitäten in Richtung Autoimmunerkrankungen. Für gut drei Milliarden Euro soll jetzt ein US-Hersteller dazugekauft werden.

Veröffentlicht:
Produktionsanlage bei Sanofi am Standort Frankfurt-Höchst (Archivbild). Der Pharmakonzern verstärkt jetzt sein Engagement in Autoimmunkrankheiten.

Produktionsanlage bei Sanofi am Standort Frankfurt-Höchst (Archivbild). Der Pharmakonzern verstärkt jetzt sein Engagement in Autoimmunkrankheiten.

© Sanofi

Paris/San Francisco. Der französische Pharmakonzern Sanofi will mit einer Milliardenübernahme sein Geschäft mit Medikamenten gegen Autoimmunerkrankungen und Allergien stärken. Sanofi bietet laut einer Mitteilung vom Montag für den US-Konzern Principia Biopharma 100 US-Dollar je Aktie in bar, was einer Bewertung von insgesamt rund 3,68 Milliarden Dollar (3,1 Milliarden Euro) entspricht. Mit einem Abschluss der Transaktion, dem beide Unternehmen bereits zugestimmt haben, wird im vierten Quartal 2020 gerechnet.

Die gebotenen 100 Dollar je Aktie entsprechen einem Aufschlag von rund zehn Prozent zum Schlusskurs der Principia-Biopharma-Papiere vom Freitag. Allerdings hatten diese bereits im Juli nach Spekulationen über ein Interesse von Sanofi stark zugelegt. Seither ging es um mehr als ein Fünftel nach oben.

Zwei Pipeline-Kandidaten mit Potenzial

Mit dem Kauf sichert sich Sanofi unter anderem Zugriff auf den Medikamentenkandidaten SAR442168 zur Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) sowie auf das Mittel Rilzabrutinib, das gegen die Hautkrankheit Pemphigus Vulgaris sowie gegen die Werlhof-Krankheit – eine Blut-Autoimmunerkrankung – getestet wird.

Beide Mittel hätten Potenzial, und man wolle sie zur Behandlung vieler verschiedener Krankheiten einsetzen, sagte der Forschungs- und Entwicklungschef von Sanofi, John Reed, laut Mitteilung.

Verstärkter Fokus auf Biotech

Damit setzt Sanofi noch stärker auf seine Biotechsparte, die Medikamente gegen seltene Erkrankungen, Multiple Sklerose, Krebs, Autoimmunerkrankungen und die Bluterkrankheit anbietet. Hier liefen die Geschäfte zuletzt gut, auch dank des Kassenschlagers Dupixent gegen Hauterkrankungen und Asthma.

Der Fokus auf derartige Gebiete ist Teil des Unternehmensumbaus. So zieht sich Sanofi seit einiger Zeit aus der Forschung über Diabetes zurück, auch da die Konkurrenz durch Nachahmerprodukte hier groß ist. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Exklusiv-Umfrage der Ärzte Zeitung

Baustelle Gesundheitspolitik: Was muss 2026 angegangen werden?

Frühe Nutzenbewertung

G-BA: Geringer Zusatznutzen für Nivolumab bei Ösophaguskrebs

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

© Vink Fan / stock.adobe.com

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Für die Einarbeitung sollten Neulinge eine feste Ansprechpartnerin im Team haben. (Motiv mit Fotomodellen)

© Manu Reyes / Stock.adobe.com

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten

stiliserte, bunte Symbole für Patientenakten

© savittree / stock.adobe.com

Update

FAQ zur „ePA für alle“

Die elektronische Patientenakte kommt: Das sollten Sie jetzt wissen