Personal

Schlechte Entlohnung ursächlich für Fachkräftemangel?

Fachkräfte werden in Deutschland sehr unterschiedlich bezahlt. Nicht selten geht Fachkräftemangel mit niedrigen Löhnen einher. Das gilt auch für Gesundheitsberufe.

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Berlin. Das Einkommen von Fachkräften in Deutschland ist sehr unterschiedlich – und in Berufen mit Fachkräftemangel verdienen die Beschäftigten oft nur unterdurchschnittlich.

So liegt das Einkommen in mehreren Mangelberufen einige Hundert Euro unter dem mittleren Lohn aller Fachkräfte, wie aus einer Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht.

Das mittlere Einkommen für sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigte Fachkräfte betrug demnach zuletzt 3052 Euro brutto im Monat. Von den 52 Berufsgattungen, die laut einer BA-Analyse Engpässe bei Fachkräften haben, liegt das mittlere Entgelt bei 26 darunter.

Podologen beim Gehalt an letzter Stelle

Am wenigsten erhalten monatlich demnach Podologen (Fußpfleger) mit 1826 Euro brutto. 74,7 Prozent verdienen nur einen Niedriglohn, wobei der unter einer Schwelle von 2203 Euro (2018) liegt.

Unterdurchschnittlich vergütet sind auch Berufe in der Hörgeräteakustik mit 2346 Euro und in der Physiotherapie mit 2376 Euro, sowie Berufe der Orthopädie- und Rehatechnik mit 2499 Euro.

Laut der jüngsten Fachkräfteengpassanlyse der BA zeigt sich Fachkräftemangel vor allem in Bauberufen, im Gesundheits- und Pflegebereich und in einigen technischen Berufsfeldern. In technischen Berufen liegt der mittlere Lohn allerdings oft bei mehr als 4000 Euro. Bei Ärzten sind es mehr als 5000 Euro.

„Fachkräftemangel hausgemacht“

Die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann, die die Anfrage gestellt hatte, zog aus den Zahlen den Schluss, dass der Fachkräftemangel in vielen Berufen hausgemacht sei. „In Berufen mit niedrigen Löhnen möchten offensichtlich zunehmend mehr Menschen nicht arbeiten“, so Zimmermann. „Bei den Arbeitgebern muss endlich ein Umdenken stattfinden.“

Nur gute Löhne und gute Arbeitsbedingungen sicherten Arbeits- und Fachkräfte. Die Bundesregierung sei unter anderem gefordert, die Tarifbindung zu stärken. (syc/dpa)

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