Ausländische Klinikärzte

Schlechtes Deutsch wird zur Gefahr

Die Klinikdirektoren schlagen Alarm: Ausländische Ärzte werden zunehmend ein Sicherheitsrisiko für Patienten. Der Grund: Mangelnde Sprachkenntnisse.

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Mit einem Blick ins Wörterbuch ist es oft nicht getan.

Mit einem Blick ins Wörterbuch ist es oft nicht getan.

© Daniel Ernst / fotolia.com

BERLIN (dpa). Schlechte Deutschkenntnisse vieler ausländischer Ärzte in Deutschlands Krankenhäusern werden zunehmend zu einer Gefahr für die Patienten.

Der Verband der Krankenhausdirektoren schlug am Dienstag Alarm.

"Der Anteil ausländischer Ärzte auf Assistenzebene ist stark gestiegen", sagte Verbandspräsident Josef Düllings in Berlin.

In vielen Häusern in Ost und West liege der Anteil bei über 50 Prozent. Die Fachkenntnisse seien meist gut - die Kliniken stellten die Ärzte aber oft bereits ein, wenn sie noch nicht ausreichende Sprachkenntnisse haben.

"Das wird zum Sicherheitsproblem", sagte Düllings. Die Ärzte kämen etwa aus Syrien, Ägypten, Rumänien, Griechenland oder Spanien. Hintergrund ist der zunehmende Ärztemangel vor allem in kleinen Kliniken.

1800 Mitglieder befragt

49 Prozent der Allgemeinkrankenhäuser mit weniger als 250 Betten betrachteten es als sehr schwierig, offene Arztstellen zu besetzen, so der Verband.

Insgesamt hätten 37 Prozent der Allgemeinkrankenhäuser, aber nur sieben Prozent der Universitätskliniken solche Probleme. Der Verband hatte rund 1800 Mitglieder repräsentativ befragt.

Düllings forderte die Länder auf, mehr Plätze fürs Medizinstudium zu schaffen.

Insgesamt ist die Zahl der gemeldeten ausländischen Ärzte laut Bundesärztekammer vergangenes Jahr um 3039 auf 28.355 gestiegen.

Die meisten kommen neben Österreich aus Griechenland (2224), Rumänien (2105) und Polen (1636).

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