Pharmabranche

Sechs Milliarden Dollar für Autoimmun-Pipeline

Die Janssen-Konzernmutter Johnson & Johnson will sich das Bostoner Biotechunternehmen Momenta einverleiben.

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New Brunswick. Johnson & Johnson füllt seine F&E-Pipeline mit neuen Produktkandidaten zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen auf. Für rund 6,5 Milliarden Dollar in bar (5,46 Milliarden Euro) will der US-Pharma- und Konsumgüterriese die in Cambridge bei Boston ansässige Biotechfirma Momenta Pharmaceuticals übernehmen. Je Aktie bietet Johnson & Johnson 52,50 Dollar, was einem Aufschlag um 70 Prozent auf den Schlusskurs am Dienstag entspricht; Momenta ist an der Techbörse Nasdaq notiert.

Als Momentas wichtigster Entwicklungskandidat gilt der Antikörper Nipocalimab, der aktuell in der klinischen Phase III gegen den Wärmetyp der Autoimmun-hämolytischen Anämie (wAIHA) geprüft wird sowie in Phase II sowohl gegen Myasthenia gravis als auch Morbus haemolyticus neonatorum. Johnson & Johnson erhofft sich allein von diesem Kandidaten in Spitzenjahren Blockbusterpotenzial – Zulassung immer vorausgesetzt.

Bisher hat Momenta noch kein Produkt im Markt. Allerdings etliche weitere Kandidaten in Entwicklungsprogrammen, darunter etwa auch ein Biosimilar zu dem Fusionsprotein Aflibercept (Original: Eylea® von Regeneron/Bayer), das in Allianz mit dem US-Generikakonzern Mylan derzeit in Phase III gegen AMD getestet wird.

Wie Johnson & Johnson ankündigt, soll Momentas Bostoner Forschungsstandort nach der Übernahme weitergeführt werden. Das Management habe dem Besitzerwechsel bereits zugestimmt.

Nach Abschluss der Transaktion, mit dem im Laufe des 2. Halbjahres 2020 gerechnet wird, solle Momenta aus dem Börsenhandel genommen werden. (cw)

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