Vereinbarung

Sichelzellanämie: Gates-Stiftung und Novartis wollen In-vivo-Therapie auf den Weg bringen

Kompetenz in Sachen Gentherapie hat Novartis wiederholt unter Beweis gestellt. Jetzt legt der Konzern ein Projekt zu einem In-vivo-Ansatz gegen Sichelzellanämie auf.

Veröffentlicht:

Basel. Novartis hat mit der Bill & Melinda Gates Stiftung eine Vereinbarung zur Entwicklung einer Gentherapie gegen Sichelzellanämie geschlossen, die in vivo angewendet werden kann. Wie es in einer Unternehmensmitteilung am Mittwoch heißt, trage die Stiftung zur Projekt-Finanzierung bei, nähere Angaben werden dazu nicht gemacht.

Von der Erbkrankheit seien jedes Jahr weltweit rund 300.000 Neugeborene betroffen, heißt es weiter, überproportional viele in Afrika, insbesondere in der Subsahara-Region. Bei derzeitigen genbasierten Therapieansätzen müssten den Patienten Zellen entnommen, im Labor modifiziert und dann in einem komplizierten Verfahren „ähnlich einer Knochenmarkstransplantation“ wieder zugeführt werden. Die dazu erforderliche technische und klinische Infrastruktur sei oftmals jedoch gerade in den Regionen mit der höchsten Prävalenz gar nicht vorhanden.

Die Erforschung einer einfacher anzuwendenden medikamentösen Gentherapie wird den Angaben zufolge am Novartis Institutes for BioMedical Research in Cambridge, Massachusetts stattfinden. Man sei „stolz darauf, die Bemühungen um eine leichter zugängliche Gentherapie der Sichelzellanämie anzuführen“, so Novartis-Vorstandsmitglied Lutz Hegemann.

Der Schweizer Konzern engagiert sich eigenem Angaben zufolge auf vielfältige Weise sowohl kommerziell als auch karitativ für Patienten mit Sichelzellkrankheit. Jüngster Entwicklungserfolg auf diesem Gebiet ist der Antikörper Crizanlizumab, den die EU-Kommission Anfang Dezember 2020 zur Prävention rezidivierender Schmerzkrisen bei Patienten mit Sichelzellkrankheit ab 16 Jahren zugelassen hat. (cw)

Mehr zum Thema

Bilanzzahlen 2023

apoBank will Dividende auf sechs Prozent erhöhen

Frühsommer-Meningoenzephalitis

Pfizer-Studie: Deutsche unterschätzen FSME-Vorsorge

Das könnte Sie auch interessieren
Seltene Erkrankungen – häufiger als man denkt

© ASK Agentur für Sales und Kommunikation GmbH

Tag der Seltenen

Seltene Erkrankungen – häufiger als man denkt

Als stellvertretende Direktorin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Gießen/Marburg (UKGM) hat Dr. Beate Kolb-Niemann nicht nur die psychosomatische Versorgung in der Region entscheidend mitgeprägt. Indem sie somatisch orientierten Ärzten die Augen für die psychosomatische Dimension von seltenen Erkrankungen öffnet, trägt sie zu einer ganzheitlichen Betreuung Betroffener bei.

© [M] Kolb-Niemann; gremlin / Getty Images / iStock

Seltene Erkrankungen – häufiger als man denkt

Wenn man auf Anhieb nichts findet, ist es nicht immer die Psyche

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Die elektronischen Monitoring-Devices könnten gezielt Patienten mit unkontrollierter Erkrankung verordnet werden, um zu messen, ob es bei der Inhalation an der Regelmäßigkeit, der Technik oder an beidem hapert und dann genau da zu schulen, wo es Probleme gibt.

© tadamichi / stock.adobe.com

Neue Möglichkeiten

So hilfreich können Smart Inhaler bei Asthma oder COPD sein