Siemens vor Milliardenabschreibung

Veröffentlicht:

MÜNCHEN (dpa). Siemens muss in seinem Medizintechnik-Geschäft im vierten Geschäftsquartal bis zu 1,4 Milliarden Euro abschreiben. Hintergrund ist nach eigenen Angaben eine Neubewertung mittelfristiger Wachstumserwartungen und langfristiger Marktentwicklungen in der Labordiagnostik.

Siemens hatte 2006 und 2007 verschiedene Diagnostik-Unternehmen - die Bayer-Diagnostiksparte sowie die US-Unternehmen DPC und Dade Behring - für insgesamt mehr als elf Milliarden Euro übernommen und zu einer Diagnostiksparte geschmiedet.

Über die drohenden Abschreibungen war bereits spekuliert worden, weil sich die hochgesteckten Ziele der Sparte nicht erfüllten. Auch Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser hatte bereits in einer Analystenkonferenz entsprechende Andeutungen gemacht. Die Abschreibungen seien nicht zahlungswirksam, erklärte das Unternehmen. Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2009/10 (30. September) bleibe davon unberührt.

Konzernchef Peter Löscher begründete den Schritt mit den veränderten Rahmenbedingungen im Gesundheitsmarkt und verteidigte zugleich den Kauf der Unternehmen. Siemens sei heute ein weltweit führender Anbieter für bildgebende Verfahren, Healthcare-IT und Labordiagnostik. "Die Akquisitionen in der Labordiagnostik waren dafür wichtige Schritte", erklärte Löscher.

Der Chef des Medizintechnik-Sektors von Siemens, Hermann Requardt, ergänzte: "Während die Kostenziele im Rahmen der Integration der drei Unternehmen voll erfüllt wurden, sind wir bei dem Wachstum hinter unseren Zielen zurückgeblieben. Diese Herausforderungen gehen wir nun auf einer den neuen Geschäftszielen angepassten Bewertungsbasis konsequent an."

Zum 1. Mai war in der Labordiagnostik-Sparte ein neues Management eingesetzt worden. Seither leitet Michael Reitermann das Geschäft. Er war zuvor für den US-Vertrieb und - Service des Medizintechnik-Geschäfts verantwortlich.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda – Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Impulse für die Arzneimittelversorgung aus Patientenperspektive

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Landessozialgericht Stuttgart.

Dauerkopfschmerzen kein Beleg für COVID-Impfschaden

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung