Digitale Innovationen

Smarte Patienten als Triebfeder

Patienten werden zunehmend zum disruptiven Treiber der Digitalisierung im Gesundheitswesen, so eine aktuelle Analyse.

Veröffentlicht:
Triebfeder: Der Benutzer wagt beim Digitalen den Sprung, während die Politik oft hinterherläuft.

Triebfeder: Der Benutzer wagt beim Digitalen den Sprung, während die Politik oft hinterherläuft.

© Mego-studio / stock.adobe.com

DÜSSELDORF. Der smarte Patient treibt die Digitalisierung im Gesundheitswesen zusehends voran – die Disruption geht also immer mehr vom Verbraucher aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Untersuchung der Strategieberatung Deloitte im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes.

Wer in nahezu allen Belangen des Lebens zum Smartphone greife, tue dies auch, wenn es um seine Gesundheit geht, heißt es. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Fitness und medizinischer Indikation zunehmend, so die Studienautoren.

Inzwischen gibt es demnach knapp elf Millionen digitale Endgeräte in Deutschland allein im Medizin- und Gesundheitsbereich. Was heute noch als Wearable am Arm sitze, könne schon bald als implantierter Sensor für essenzielle Patientendaten sorgen. Sie ließen eine Verbesserung der Versorgungsqualität und Effizienz erwarten ebenso wie Vorteile etwa in Hinblick auf Prävention, Diagnostik und Therapie samt Monitoring.

Wie in der Studie klar unterschieden wird, richten sich digitale Angebote aus dem Verbraucher-Segment (B2C) an gesunde Konsumenten und fokussieren sich auf eine bewusstere und präventive Lebensweise.

Aus dem B2C-Bereich heraus seien aber Angebote auch mit konkretem medizinischem Nutzen für Patienten (B2P) entstanden. Letztere hätten in den vergangenen Jahren verstärkt an Bedeutung gewonnen und rückten in den Mittelpunkt. Inzwischen seien gerade B2P-Angebote wesentliche Treiber der Digitalisierung im Gesundheitsmarkt, insbesondere für datengestützte Lösungen, heißt es.

Das Angebot wird digitaler

Insgesamt gliedern sich die bestehenden B2P-Angebote laut Studie in fünf Bereiche. Das größte Segment seien Angebote im Bereich der Therapiebegleitung. Einige davon seien bereits in den ersten Gesundheitsmarkt durch Selektivverträge integriert.

Absehbar werde das Angebot digitaler, therapiebegleitender Lösungen weiter steigen. Digitale Anwendungen zum Krankheitsmanagement – insbesondere eines Diabetes mellitus – seien ein weiterer Schwerpunkt.

Das Internet sei bereits der wichtigste Gesundheitsratgeber, wobei die Angebote zum größten Teil nicht reguliert und nicht qualitätsgeprüft seien. Noch deutlich kleiner ist laut Studie das Segment Prävention/Monitoring. Solche Angebote fänden sich zumeist im zweiten Gesundheitsmarkt.

Lösungen im fünften Segment des Screenings und der Diagnostik seien in Deutschland noch eher gering ausgeprägt, sowohl quantitativ als auch in der Maturität der Angebote. Mittlerweile seien aber erste innovative Lösungen zur KI-basierten Entscheidungsunterstützung für Patienten verfügbar. (maw)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Analoger Digital-Hype

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München

Weniger Bürokratie

Wie nützt Digitalisierung?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!