Telemedizin mit 5G

Staatliche Hacker sind größtes Risiko

Veröffentlicht:

BERLIN. Der rasche und flächendeckende Ausbau des 5G-Mobilfunkstandards – und damit der Breitbandkabelversorgung – nach der im Juni abgeschlossenen Mobilfunkauktion soll der telemedizinischen Versorgung vor allem in ländlichen Regionen Deutschlands einen deutlichen Impuls verleihen. Als Damoklesschwert schwebt allerdings die Datensicherheit über dem ehrgeizigen Projekt.

So sieht die Bundesregierung beim Ausbau der neuen 5G-Mobilfunknetze staatliche Hackerangriffe als das größte Sicherheitsrisiko an. In einer Antwort an die EU-Kommission heißt es, von Staaten gesteuerte Angreifer seien eine größere Bedrohung als organisierte Banden, einzelne Hacker oder versehentliche Systemausfälle.

Die EU-Kommission erstellt derzeit eine Risikobewertung für die Sicherheit der 5G-Netze in Europa und hat dazu die jeweiligen Einschätzungen der Mitgliedstaaten abgefragt. In der EU wird vor allem diskutiert, ob die Beteiligung des chinesischen Konzerns Huawei beim Aufbau des ein besonderes Risiko darstellt.

Huawei gehört zu den führenden Anbietern der 5G-Mobilfunktechnik, die unter anderem deutlich schnellere Datenübertragungsraten bringen soll. In den USA und auch in Deutschland sind die Chinesen aber zuletzt wegen Sicherheitsbedenken rund um Datennetzwerke unter Druck geraten.

Die USA werfen Huawei vor, Spionage-Hintertüren in Produkte einzubauen und eng mit dem chinesischen Staat zusammenzuarbeiten. Einen konkreten Nachweis von Sicherheitslücken ist die US-Regierung bislang aber schuldig geblieben.

Das Papier der Bundesregierung listet sechs wesentliche Risikoszenarien auf. Ein Szenario könnte sich auf Huawei beziehen, allerdings wird der Firmenname nicht genannt. „Datenspionage, die eingeleitet wird von Nationalstaaten oder staatlich unterstützten Akteuren und die auf rechtlichen Verpflichtungen für Hersteller oder nicht dokumentierten Funktionen beruht“, hießt es dort. Die Passage könnte sich aber auch auf den amerikanischen Huawei-Wettbewerber Cisco beziehen. An anderer Stelle wird insbesondere von der Abhängigkeit von einem einzelnen Hersteller gewarnt.

In Barcelona ist im Februar die weltweit erste telemedizinisch betreute Op unter Nutzung des neuen Mobilfunkstandards 5G über die Bühne gegangen. (dpa/maw)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Lesetipps
Zu hohe Drehzahl: Hochtouriges Fahren überhitzt bekanntlich den Motor und beschleunigt den Reifenabrieb. Genauso kann zu viel L-Thyroxin, speziell bei Älteren, nicht nur Herz und Kreislauf überlasten, sondern auch die Knochen schwächen.

© Michaela Illian

Überbehandlung mit Folgen

Schilddrüsenhormone: Zu viel L-Thyroxin bringt Knochen in Gefahr

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung