Fortbildung

Transkulturelle Medizin im Arbeitsalltag

Nicht nur an Hausärzte richtet sich ein neues Fortbildungskonzept von Ärztekammer und KV Westfalen-Lippe.

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KÖLN. Der Umgang mit Patienten aus einem anderen Kulturkreis ist für viele Ärzte eine besondere Herausforderung. Nicht nur mangelnde Sprachkenntnisse, sondern auch unterschiedliche Erfahrungen und Erwartungen können zu Missverständnissen führen und das Arzt-Patienten-Verhältnis beeinträchtigen. Um Ärzten für diese Herausforderungen ein besseres Rüstzeug mit auf den Weg zu geben, hat die Akademie für medizinische Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) und der KV Westfalen-Lippe (KVWL) ein neuartiges Fortbildungsangebot erarbeitet.

Das Curriculum "Transkulturelle Medizin – Kulturelle Kompetenz im klinischen Alltag" hat sie gemeinsam mit der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf, dem Medizinischen Institut für transkulturelle Kompetenz in Bielefeld und dem Dachverband der transkulturellen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik entwickelt. Es richtet sich an Ärzte aller Fachrichtungen sowie Psychotherapeuten und Psychologen, sagt Elisabeth Borg, Leiterin des Ressorts Fortbildung bei der ÄKWL, der "Ärzte Zeitung". "Im Fokus stehen insbesondere die Hausärzte, die es oft mit sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern zu tun haben."

Die Lehrinhalte beziehen sich nicht gezielt auf einzelne Länder oder Sprachen, erläutert sie. "Wir wollten nicht auf bestimmte Kulturkreise fokussieren, sondern es geht um die Haltung des Arztes gegenüber Patienten aus einer anderen Kultur."

Zu den Zielen des Curriculums gehören nach Borgs Angaben die Vermittlung der für die Behandlung von Patienten mit Zuwanderungsgeschichte erforderlichen Fachkenntnisse sowie der Erwerb von Kompetenzen und Fähigkeiten. Der Kurs besteht aus Modulen zur Einführung in die transkulturelle Medizin, kulturspezifischen Besonderheiten der Diagnostik und medizinischen Besonderheiten im transkulturellen Kontext in verschiedenen Fachgebieten. Vorgesehen sind neben der theoretischen Wissensvermittlung Fallbeispiele aus dem klinischen Alltag und Übungen. "Wir wollen möglichst praxisorientiert sein", betont sie.

Die Pilotveranstaltung zu dem neuen Kurs findet während der traditionellen Fort- und Weiterbildungswoche von ÄKWL und KVWL Ende April/Anfang Mai auf Borkum statt. Das Curriculum umfasst 50 Stunden, der größte Teil entfällt auf eine Präsenzveranstaltung, der Rest auf das eLearning. Mitglieder der ÄKWL erhalten ein ankündigungsfähiges Zertifikat, alle anderen eine Teilnahmebescheinigung. (iss)

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