Sana Klinikum Offenbach

Umsatz und Gewinn im Lot

Im fünften vollen Jahr unter privater Trägerschaft hat das Klinikum Offenbach erstmals mehr als 200 Millionen Euro umgesetzt. Am Standort wird weiterhin kräftig investiert.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:
Angetreten zur Eröffnung: Anfang April wurde am Sana Klinikum Offenbach ein neuer OP-Trakt in Betrieb genommen. V.l.n.r.: Professor Norbert Rilinger, ärztlicher Direktor, die kaufmännische Direktorin Melanie Zöller, OP-Manager Carlos Smart und Klinik-Geschäftsführer Sascha John.

Angetreten zur Eröffnung: Anfang April wurde am Sana Klinikum Offenbach ein neuer OP-Trakt in Betrieb genommen. V.l.n.r.: Professor Norbert Rilinger, ärztlicher Direktor, die kaufmännische Direktorin Melanie Zöller, OP-Manager Carlos Smart und Klinik-Geschäftsführer Sascha John.

© Sana Klinikum Offenbach GmbH

OFFENBACH. Eine Handvoll weniger stationär versorgte Patienten als im Vorjahr, dafür ein anspruchsvollerer Behandlungsmix: Das reichte 2018 beim Sana Klinikum Offenbach für immerhin sechs Prozent mehr Umsatz; mit knapp 211 Millionen Euro kletterten die Einnahmen des Offenbacher Vollversorgers auf einen neuen Rekordstand. Nach Steuern verbesserte sich der Gewinn um sieben Prozent auf 4,4 Millionen Euro.

„Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis“, sagte Klinik-Geschäftsführer Sascha John bei einem Pressetermin am Freitag in Offenbach. Das Klinikum sei in der Lage, zu investieren und die wachsenden regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Auch die Konzernmutter Sana AG, das Klinikunternehmen der privaten Krankenversicherer, könne mit diesen Zahlen gut leben, versichert John. Im laufenden Geschäftsjahr werde erneut mit Ergebniszuwachs gerechnet.

Von Personalmangel keine Spur

Von den seit Jahresbeginn geltenden Pflegepersonaluntergrenzen – für etliche Kliniken keine geringe Herausforderung – zeigt sich John unbeeindruckt. Personell sei das Offenbacher Klinikum „gut aufgestellt“. Probleme, die Vorgaben einzuhalten, habe man nicht. Dafür dürfte nicht zuletzt die eigene Ausbildungstätigkeit sorgen. Mit rund 300 Auszubildenden jährlich zähle das Klinikum zu den größten Ausbildungsbetrieben in der Region. „Wir bauen auf den eigenen Nachwuchs“, bekräftigt Pflegedirektor Nils Dehe. Sein Ziel sei es, „alle zu übernehmen“. Darüber hinaus umwirbt das Klinikum aber auch Pflegekräfte im Ausland. Rekrutierungsprogramme seien in der Vergangenheit vor allem mit Spanien, Vietnam, Brasilien, Kolumbien und Jordanien gefahren worden.

Medizinisches Personal lasse sich heute jedenfalls sehr viel leichter gewinnen als vor der Übernahme durch Sana im Herbst 2013, berichtet der ärztliche Direktor Professor Norbert Rilinger. Die ehedem wirtschaftlich angespannte Lage des Klinikums und die infolgedessen schlechte Presse hätten das Haus bei ärztlichen Bewerbern in Verruf gebracht. Das, so Rilinger, habe sich während des Konsolidierungskurses der zurückliegenden Jahre „enorm geändert“. Initiativbewerbungen des medizinischen Nachwuchses seien mittlerweile keine Seltenheit mehr. Rilinger: „Das ist schon wohltuend.“

Mit der Übernahme hatte sich Sana auch zu umfangreichen Investitionen verpflichtet. Das kommt dem Leistungsangebot in Offenbach zugute: 2013 waren 16 Fachkliniken am Standort vertreten, inzwischen sind es 21. Die jüngsten, 2018 eröffneten Einrichtungen sind eine Klinik für Pneumologie sowie eine Kinderchirurgische Fachabteilung. Erst Mitte April wurden Planungen für eine Klinik für Thoraxchirurgie bekannt gegeben, die im September dieses Jahres die Arbeit aufnehmen soll.

Abriss frühestens in vier Jahren

Zu den großen Investitionen zählen aktuell ein mehr als sechs Millionen Euro teurer OP-Trakt mit drei Sälen, der nach zehnmonatiger Bauzeit Anfang April in Betrieb genommen wurde. Und für rund fünf Millionen Euro wurden unlängst die beiden Linearbeschleuniger des Klinikums erneuert.

Das voraussichtlich teuerste Bauvorhaben am Standort, der Abriss des alten Bettenhochhauses, lässt allerdings weiter auf sich warten. Weil hier die Krankenhausapotheke untergebracht ist, deren Ausweichquartier noch nicht steht, musste der ursprünglich schon für 2014 avisierte Abriss immer wieder verschoben werden. Jetzt heißt es, frühestens in vier bis fünf Jahren sei man soweit, den Betonklotz aus den 1970er Jahren rückbauen zu können.

Sana Klinikum Offenbach 2018

  • 38.828 stationäre Patienten
  • 45.996 erwachsene Patienten in der Notaufnahme
  • 16.000 Patienten in der Kindernotaufnahme
  • 1967 Mitarbeiter
  • 210,7Millionen Euro Umsatz
  • 4,37 Millionen Euro Gewinn nach Steuern
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