Kommentar zur EBM-Reform

Unvereinbare Positionen

KBV und Krankenkassen liegen bei den Verhandlungen über die EBM-Reform meilenweit auseinander. Eine harte Nuss für die Selbstverwaltung.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Termin geplatzt! Mit der Reform des Facharzt-EBM verknüpft die KBV Hoffnungen auf eine Stärkung der sprechenden Medizin und auf leichte Anpassungen bei den technischen Leistungen aufgrund technischen Fortschritts.

In der heißen Phase der Verhandlungen haben die Kassen offenbar die Folterwerkzeuge ausgepackt: Dem Vernehmen nach wollten sie die Streichung der Pauschale für die fachärztliche Grundversorgung und massive Absenkungen bei technischen Leistungen. Vorläufig zumindest sind diese Positionen völlig unvereinbar und so zogen die Verhandlungspartner nun offenbar die Notbremse: eine weitere Vertagung der Entscheidung um drei Monate.

Dieser Eklat kurz vor dem Ziel zeigt vor allem eines – wie weit Ärzte und Krankenkassen mit ihrer Sicht der Dinge auseinanderliegen. Die fast geräuschlose Einigung auf eine Erhöhung des Orientierungswertes um 1,52 Prozent im August hatte noch anderes erwarten lassen. Setzen die Kassen sich durch, könnte genau das passieren, was KBV-Chef Gassen unbedingt vermeiden wollte: Verwerfungen in der Versorgungslandschaft.

Ob nun auch die Hoffnungen der Hausärzte auf eine baldige Einigung zur Stärkung der Hausbesuche und Chronikerbehandlung zu begraben sind, wird sich im Herbst zeigen.

Lesen Sie dazu auch: Honorar: Reform des Facharzt-EBM verschoben

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums v.l.n.r.: Professor Karl Broich (BfArM), Dr. Jürgen Malzahn (AOK-Bundesverband), Dr. Christine Mundlos (ACHSE e.V.), Hauke Gerlof (Ärzte Zeitung), Dr. Johanna Callhoff (DRFZ), Professor Christoph Schöbel (Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Essen), Privatdozent Dr. Christoph Kowalski (Deutsche Krebsgesellschaft), Dr. Peter Kaskel (Idorsia)

© Thomas Kierok

ICD-11: Die Zeit ist reif für die Implementierung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Idorsia Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Abb. 1: Bei erfolgreich therapierter Sialorrhö ist Teilhabe wieder leichter möglich

© Olesia Bilkei / stock.adobe.com [Symbolbild]

Glycopyrroniumbromid bei schwerer Sialorrhö

Wirtschaftliche Verordnung durch bundesweite Praxisbesonderheit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Proveca GmbH, Düsseldorf
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!