Assistance-Barometer 2019

Versicherer – Dein Freund und Helfer in puncto Gesundheit?

Versicherungen und Kassen versuchen bei ihren Kunden, mit Unterstützungsleistungen zu punkten. Bei vielen kommt das gut an, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
Gesundheitscoach am Telefon? Gerne, nur allzusehr ins Geld gehen soll die Sache auch nicht.

Gesundheitscoach am Telefon? Gerne, nur allzusehr ins Geld gehen soll die Sache auch nicht.

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KÖLN. Service- und Assistanceangebote von Versicherern für den Bereich Gesundheit und Pflege stehen bei den Kunden hoch im Kurs. Dabei haben die Versicherten deutlich mehr Interesse an der konkreten Hilfe und Unterstützung im Krankheits- und Pflegefall als an Leistungen rund um die Prävention. Das zeigt das „Assistance-Barometer 2019“ des Dienstleisters Europ Assistance, der zum italienischen Versicherungskonzern Generali gehört.

Bei der Untersuchung geht es um den Stellenwert von Assistance-Leistungen, also unterstützende Leistungen, die Versicherer den Kunden zusätzlich zum eigentlichen Kerngeschäft bieten. Bei dem Barometer, das in diesem Jahr zum zwölften Mal in Folge erscheint, kooperiert das Unternehmen mit dem Studiengang Insurance and Finance der Hochschule RheinMain.

Das Marktforschungsinstitut Omniquest hat in der zweiten Jahreshälfte 2018 insgesamt 502 private Haushalte, 300 Versicherer sowie 302 Versicherungsvermittler anonym telefonisch befragt.

Zweitmeinungsoption kommt an

Die Befragung unterstreicht die große Bedeutung, die Privatleute zusätzlichen Gesundheits-Serviceleistungen durch Versicherer beimessen. „In den vergangenen zwölf Jahren zeigt sich eine deutliche Wahrnehmung der Versicherungswirtschaft als vertrauenswürdigem Problemlöser im Gesundheitsbereich, indem Gesundheits-Assistance eine hohe Nachfrage erfährt“, heißt es im aktuellen Barometer.

So halten es 85 Prozent der Haushalte für sehr wichtig oder wichtig, dass ihnen der Versicherer die Möglichkeit einer ärztlichen Zweitmeinung verschafft. In der fachlichen Begleitung und Beratung von chronisch kranken Patienten sehen 80 Prozent eine sinnvolle Aufgabe für Versicherer. Ähnlich hohe Zustimmungswerte gibt es auch bei der Pflegeberatung sowie der Unterstützung bei der häuslichen Pflege.

„Eine persönliche Beratung und Unterstützung im Umgang mit Krankenhäusern, Krankenkassen und Behörden wünschen sich mit über die Jahre leicht zunehmender Tendenz 75 Prozent aller Befragten“, berichten die Autoren des Barometers. Einen persönlichen Gesundheitsmanager, der sie in Gesundheitsfragen unterstützt, halten 49 Prozent für ein sehr wichtiges oder wichtiges Angebot.

Deutlich sinnvoller erscheint den Befragten mit 62 Prozent Zustimmung ein Gesundheitsmanager für nahe Angehörige.

59 Prozent der Privatleute halten die medizinische Fernbetreuung durch die Übertragung von Gesundheitsdaten an einen Arzt für einen guten Service des Versicherers. Zu Prävention und gesundem Leben wollen sich nur 48 Prozent vom Versicherer beraten lassen.

Für Wearables wie Gesundheitsarmbänder oder Fitness-Tracker vom Versicherer können sich gerade einmal 21 Prozent begeistern. Zum Zeitpunkt der Befragung hatten nur 15 Prozent der Teilnehmer aus den Privathaushalten Erfahrung mit Assistance-Leistungen im Bereich Gesundheit. Von ihnen waren 90 Prozent damit sehr zufrieden oder zufrieden.

Für ein Drittel darf es nichts kosten

Auch wenn die Menschen vielen Assistance-Leistungen positiv gegenüber stehen, heißt das nicht, dass sie dafür auch viel Geld ausgeben wollen. 64 Prozent signalisieren zwar Zuzahlungsbereitschaft, die dürfte aber nur für 26 Prozent einen Jahresbetrag um 15 Euro übersteigen. „Insbesondere Schüler/Studenten/Azubis sowie Hausfrauen/Hausmänner wären überproportional zu einem Unkostenbeitrag für Serviceleistungen der Gesundheits-Assistance bereit“, heißt es.

Generell erwarten 75 Prozent der befragten Privatleute Assistance-Leistungen in der privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung, 61 Prozent in der Pflegeversicherung, 60 Prozent in der Autoversicherung und 56 Prozent in der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung.

42 Prozent wären bereit, Wohnung oder Haus technologisch zu vernetzen, um Zugang zu technischer Beratungs- und Notfallhilfe oder einen Preisnachlass für die Hausrat- oder Gebäudeversicherung zu erhalten.

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